Neue Meister im neuen Zuhause

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    Günther Ueckers Werke ziehen sich vom Altbauflügel bis zum Neubau durch die Ausstellung. Sein "Nageltisch" hat im Obergeschoss des Anbaus Platz gefunden (Bild 1 von 15).
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    Klare Kanten und viel Glas: ein moderner Anbau für moderne Kunst.
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    Mittelpunkt im Obergeschoss sind Ueckers "Sandspirale" und seine "Wustrower Tücher".
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    Als Uecker 15 Jahre alt war, zwangen sowjetische Soldaten ihn, an den Strand gespülte Leichen zu verscharren. Seit 2010 legt er immer wieder Tücher auf diese Stellen, um großformatige Bilder zu schaffen.
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    Die "Sandspirale" zieht ihre Bahnen durch den Sand. Zu Ueckers Jugenderfahrung gehört neben der schweren Arbeit auf dem Feld auch die Beobachtung der Natur in ihrem Wandel und Rhythmus.
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    Die Nägel in seinen Arbeiten haben Günther Uecker international bekannt gemacht. Hier: Ein Ausschnitt aus seinem Nagelbild "Weißes Feld" (1979), das ein Bonner Geschäftsmann dem Museum geschenkt hat.
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    Marcel Duchamps "Rotoreliefs"
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    Eine gläserne Brücke verbindet den Neubau mit dem 1882 eröffneten Teil des Museums.
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    Und so sieht's von innen aus.
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    Blick ins Obergeschoss des neuen Anbaus.
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    Wilhelm Lehmbrucks "Kopf der großen Sinnenden".
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    Beispiele aus der Rubrik "Poesie des Alltags".
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    Noch eine "Poesie des Alltags": die Sektverschlüsse in Jan Henderikses "Traum"-Installation
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    Schach matt mit Schleifaufsätzen: das "Grinder Chess" der japanischen Künstlerin Takako Saito
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    Im Untergeschoss werden "Neue Medien" gezeigt - darunter die Installation "Uto-Pia" von Gediminas & Nomeda Urbonas (Bild 15 von 15).
53°37’35″N 11°25’06″E. Diese Koordinaten sind jetzt eine Adresse für Moderne Kunst. Der neue Anbau verdoppelt den Platz im Staatlichen Museum. Und verteuert den Eintritt.
04.07.2016
Sylvia Kuska

Warum wurde angebaut?
Um der Kunst aus dem eigenen Bestand (mehr) Raum zu geben. Die Sammlung der Moderne mit ihren Gemälden, Videoinstallationen und Objekten lagerte bislang zum größten Teil fernab öffentlicher Blicke im Depot. Der Neubau vergrößert die Ausstellungsfläche des Staatlichen Museums um etwa 800 Quadratmeter. Das macht fast fünf Volleyballfelder mehr für Kunst.

Was gibt’s darin zu sehen?
Kunst der Moderne. Grob gesagt also Kunst des 20. Jahrhunderts. Kunst der Neuen Meister. Mit Werken von Lovis Corinth, Lyonel Feininger, Nam June Paik, Bernhard Heisig und Sigmar Polke. Zum Beispiel. Und Günther Uecker. Seine Arbeiten bilden den Mittelpunkt der neuen Ausstellung.

Wie lange wurde gebaut?
20 Monate. Erster Spatenstich war am 29. Oktober 2014. Über einen Anbau geredet wurde allerdings schon zwei Jahrzehnte.

Warum sieht man den Anbau von außen nicht?
Damit er den Charakter des Residenzensembles nicht verändert und dadurch den Welterbe-Antrag der Stadt nicht gefährdet.

Wie viel hat das neue Museum der Moderne gekostet?
Gut 8 Millionen Euro. 90 Prozent davon wurden mit Efre-Fördermitteln beglichen. Den Rest gibt das Land dazu.

Wann hat das Museum geöffnet?
Montags weiterhin nicht. Ansonsten dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Zugang zum Anbau ist nur über den Haupteingang möglich.

Und die Eintrittspreise?
Die wurden mit Eröffnung des Anbaus erhöht. Einmal Ständige-Ausstellung-Gucken kostet jetzt 8,50 Euro (bisher 5,50 Euro). Ermäßigt sind es 6,50 Euro (bisher 4 Euro). Der Preis für die Jahreskarte erhöht sich von 30 auf 50 Euro (ermäßigt 30 statt 15 Euro). Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen weiterhin keinen Eintritt.

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