So wird La Traviata aussehen!

  • Hans-Dieter Hentschel
  • Hans-Dieter Hentschel
    In den schwarzen Türmen am Rand wird die Bühnentechnik versteckt.
Regen! Regen! Regen! Wie lässt sich dem trotzen? Mit dem Gedanken an eine laue Sommernacht! Denkt sich das Theater und stellt früher als sonst das Bühnenmodell für die Schlossfestspiele vor.
15.01.2015
Sylvia Kuska

Regen! Regen! Regen? In den Köpfen von Georg Rootering und Romaine Fauchère ist längst Sommer! Einer, in dem die Sonne in den rauen Regenmengen von jetzt über dem Alten Garten scheint. Der Regisseur und die Bühnenbildnerin sind diejenigen, die sich überlegen, in welche Richtung die Zuschauer bei „La Traviata“ blicken, ob die Inszenierung mehr als eine Bühne braucht und welche Raffinessen. Die beiden haben sich entschieden: Die Zuschauer schaut diesmal aufs Schloss. So herum passt es am besten in Verdis adelige Gesellschaft.

Anders als bei Nabucco wird es nur eine Bühne geben. Weil die Handlung nur an wenigen Orten spielt. Und weil sie zu intim sei, um auf mehrere Flächen verteilt zu werden, sagt Regisseur Rootering. Wände, die sich öffnen, schließen, um sich selbst drehen, und Spiegel sollen Nähe, Weite, Illusionen schaffen – und zerstören.

Die Bühne wird in etwa so breit sein wie ein Handballfeld. Maße, die nicht von der Handlung bestimmt werden, sondern vom Orchester. Das sitzt untendrunter. „Nach seinen Ausmaßen richtet sich alles andere“, sagt Romaine Fauchère.

Verdi ist auf der Suche nach neuen Inspirationen, schönen und gewagten Stoffen, als er auf den Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas stößt. Die Geschichte um Prostitution und Liebe, um Krankheit und Tod gibt Verdi die Gelegenheit, das großes Thema einer Liebe, die an gesellschaftlichen Widerständen scheitert, 1853 neu zu inszenieren. La Traviata, Die vom Weg Abgekommene, wird eine seiner erfolgreichsten Opern – und war schon 2006 ein Schweriner Schlossfestspiel. Premiere für die diesjährige Inszenierung ist am 3. Juli. Bis zum 9. August wird es 23 Vorstellungen geben.

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