Was macht eigentlich... Johan Holmlund?
„An Land“, so heißt die Lyrik von Holmlund.
Dies sind meine gefälschten Tagebücher
Ich trage sie mit mir egal wohin ich gehe
Hier höre ich Gespräche,
die niemals stattgefunden haben
Der 50-Jährige hat 2010 als Dichter mit dem Werk „Jag har simmat med monstret“ (Ich bin mit dem Monster geschwommen*) debütiert. Der Auftakt seiner „Monstertrilogie“ rund um Loch Ness, wie er sagt. 2014 folgte der zweite Teil „På land“*. Noch im selben Jahr wurde ihm für seine lyrische Leistung von Svenska Akademien der „Stina und Erik Lundberg Preis“ verliehen. Ein dritter Teil soll ebenfalls ins Deutsche übersetzt werden. „Nach Wasser und Land ist jetzt der Himmel dran“, so Holmlund.
Holmlund ist Schriftsteller - und Sänger von „Easy“.**
Die Band gibt es seit mehr als 25 Jahren, wurde als Abba-Nachfolger gehandelt, „obwohl wir ganz andere Musik machen.“ Mehr Gitarre. Mehr Indie. In einer Garage fing alles an, „wir waren ziemlich schlecht, aber mutig genug, Demokassetten an die Plattenlabels zu schicken.“ Es klappte tatsächlich mit dem Vertrag.
1990 kam die erste Platte heraus („Magic Seed“), mit „Easy“ ging es bergauf. Singles wie „Castle Train“ und „He brings the Honey“ landeten in den Charts, die Band tourte durch England, Holland, Deutschland, Italien, Schweiz und trat mit Nick Cave und Blixa Bargeld auf. Bis Mitte der 90-er waren die Fünf selbst in Japan erfolgreich.
Mehrere Alben sind seither hinzugekommen. Die Gruppe legte Pausen ein, mal größere, mal kleinere. 2015 gab es ein paar Konzerte zum 25sten. Johan Holmlund reiste zu den Auftritten aus Deutschland an. Er wohnt mit der Familie in Schwerin, in der Paulsstadt, seine Frau arbeitet seit 2014 im Bildungsministerium. Er selbst macht immer noch Musik, hat mit „Flowers in the Air“ vor Jahren schon eine zweite Band gegründet. Ihr Song „Lost at Sea“ wurde von Håkan Hellström, einem der bekanntesten Künstler in Skandinavien, gecovert, ins Schwedische übersetzt und damit zum Nummer-1-Song.
„Schreiben jedoch“, erklärt er im besten Deutsch-Schwedisch, „das ist inzwischen meine Hauptarbeit.“
Lesungen:
19.03., 14 Uhr: Leipziger Buchmesse, Nordisches Forum
19.03., 19 Uhr: Lyrik im Gohliser Schlösschen, Menckestr. 23, Leipzig
20.03., 12 Uhr: Leipziger Buchmesse, Nordisches Forum
* Erschienen auf Deutsch im Adebor-Verlag, Banzkow
** Wir berichteten im Sommer 2015 und haben den Artikel aktualisiert.