Was spricht für das Schloss?
Das Schloss war zunächst eine slawische Hauptbefestigung, später eine Feudalburg (ab 1160), Residenzschloss des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin (16. Jahrhundert), großherzogliche Residenz (nach 1845), Sitz des Landtages von Mecklenburg in der DDR (1946-52) und Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern (seit 1990).
An der Planung des Schlosses beteiligten sich bis 1857 einige der bedeutendsten deutschen Architekten des 19. Jahrhunderts (Demmler, Stüler, Semper, Zwirner). Das Ringen um die richtige Konzeption führte zu einer Qualitätsverbesserung der Entwurfsplanung, die dem ausgeführten Bau eine spürbare Frische und Lebendigkeit verlieh, die bei Bauten des Historismus ansonsten häufig nicht anzutreffen ist.
Bei der Ausstattung der Innenräume zeigt sich insbesondere in den großen Repräsentationsräumen (Thronsaal, Festsaal, Ahnengalerie, Schlössergalerie) eine außerordentliche gestalterische und handwerkliche Qualität. Im Ergebnis präsentiert sich das Schloss als ein herausragender Vertreter des romantischen Historismus in Europa.
Die der Residenz zugeordneten Gebäude (Kollegiengebäude, Theater, Museum, Marstall) um den Alten Garten zeigen verschiedene Varianten historistischer Lösungen zwischen Klassizismus und Neobarock. Aufgrund seiner Geschlossenheit, Unversehrtheit und funktionalen Kontinuität präsentiert das Schlossensemble diese für die Herrschaftsarchitektur des 19. Jahrhunderts charakteristische Haltung in einem außergewöhnlich authentischen Zustand.
In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 1913 zerstörte ein verheerender Brand etwa ein Drittel des Baues. Der Burgseeflügel brannte bis auf die Grundmauern aus, der nach Süden liegende Schlossgartenflügel in den Obergeschossen. Der prunkvolle Goldene Saal und das reich gestaltete Haupttreppenhaus wurden völlig zerstört. Letzteres wurde 1926–1931 durch die Rote Marmortreppe nach einem Entwurf von Paul Ehmig ersetzt.
Für die Bundesgartenschau 2009 wurden weite Teile des Schlossparks umgestaltet oder restauriert. 2007 beschloss der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns eine Bewerbung um den Titel eines Unesco-Welterbes anzustreben; 2010 verpflichteten sich zusätzlich die Stadt Schwerin und die Landesregierung dieses Vorhaben zu unterstützen. Im Juni 2012 wurde dann der Antrag zur Aufnahme auf die deutsche Vorschlagsliste unter dem Titel „Schweriner Residenzensemble – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ bei der Kultusministerkonferenz eingereicht. Mit Erfolg.
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