Weniger Geld für Schwerins Musikschulen

  • Hans-Dieter Hentschel
Haushaltssicherungskonzept. Hinter diesem Wortungetüm, im Teilhaushalt 3, Seite 22, versteckt sich eine angekündigte Tragödie. Die Zuschüsse für Konservatorium, Ataraxia und Schule der Künste werden gekürzt.
16.12.2014
Matthias Hufmann

50.000 Euro soll es 2016 weniger geben, weitere 50.000 Euro 2017, weitere 20.000 Euro 2018. Das hat die Stadtvertretung am Montagabend bei 7 Gegenstimmen, 5 Enthaltungen und trotzdem mit großer Mehrheit beschlossen. Die Grünen hatten zuvor vergeblich versucht, diese Kürzungen aus dem Gesamtpaket auszuklammern.

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Das Haushaltssicherungskonzept folgt einer Anordnung aus dem Innenministerium. Es soll bei der mittelfristigen Planung helfen, um 2018 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen - was Verwaltung und Politik jedoch schon heute für illusorisch halten.

Was das für die Musikschulen bedeutet? Nach den Vorschlägen des Beratenden Beauftragten sollen Ataraxia und die Schule der Künste eigentlich gar keine Zuschüsse mehr erhalten. Insofern kann das Worst-Case-Szenario mit dem Konzept verhindert werden. Durch die zweitschlechteste Lösung. Jeder Euro weniger für Ataraxia heißt zum Beispiel, dass auch das Land einen Euro einbehält. Die Förderungen von Stadt und MV sind aneinander gekoppelt.

„Ein Großteil des Lehrkörpers arbeitet zu Honorarsätzen, die als prekär zu bezeichnen sind“, hat der künstlerische Leiter, Jörg Ulrich Krah, in einem Gastbeitrag für unser Magazin geschrieben. Konservatorium und Ataraxia hätten Wartelisten von jeweils über 200 Interessenten.

Trotzdem steht im Haushaltssicherungskonzept: „Die Maßnahme hat keine relevanten Auswirkungen auf Lebensverhältnisse, Wirtschaft, Arbeitsmarkt etc.“

Und was sagt Ataraxia zu den Plänen? „Unseren Standpunkt kommunizieren wir seit Jahren transparent und gut begründet: Wir schließen, sobald uns Fördermittel gestrichen werden", teilte Geschäftsführerin Gerit Kühl am Dienstag mit.

 

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