Evgeni Pataman ist aufgeregt. Kurzeinsätze, die hatte er ja schon in der Verbandsliga, aber diesmal steht der A-Jugend-Kicker des FC Mecklenburg Schwerin in der Startelf. Sein Bestes geben, das hat sich der 18-Jährige aus Moldawien vorgenommen. Stürmer ist er, Stürmer schießen Tore. Evgeni Pataman will unbedingt ein Tor schießen. Über 1000 Zuschauer, Derbyzeit.

Evgeni ist heiß. Der Abend ist kalt, zwei Grad über Null. November-Tristesse. Auf dem Spielfeld auch. Hier spielen zwei Teams, die viel erreichen wollten in dieser Saison. Die MSVer wollten die Großen ärgern, die Schweriner wollten zu den Großen gehören. Oberes Mittelfeld, mehr ist nicht. Torgelow Greif und Anker Wismar sind auf und davon gezogen. Das ist die Realität, kurz vor der Winterpause.

Und jetzt, beim Prestige-Duell? Viel Kampf, wenig Spielwitz. Viel Krampf, wenig Torchancen. Aber die Vorstädter wollen die Landeshauptstädter schlagen, und wenn das Spiel schon nicht schön ist, dann ist wenigstens für Spannung gesorgt. Viel zur Spannung beitragen kann Marvin Karow aber nicht. Nach einer Viertelstunde ist der Schweriner raus und sein Knöchel dick. Bitter für den FC. Der 0:1-Rückstand 20 Minuten später auch. Tsunehito Kita trifft für Pampow. „Der kleine Chinese ist schnell“, freut sich ein Zuschauer. Der kleine Chinese ist Japaner. In der Tat, ein schneller. Ansonsten plätschert das Spiel vor sich hin.

Zweite Halbzeit: Tormöglichkeiten sind Mangelware. Aber da ist ja noch der Youngster Evgeni. Aufgeregt ist er nicht mehr, aber kaltschnäuzig vor dem Tor. Er macht seinen Treffer. 1:1. Evgeni wird gedrückt und geherzt. Mehr Spieler werden bei diesem Flutlichtspiel nicht mehr gedrückt. Es bleibt beim unspektakulären 1:1. Und es bleibt dabei, dass Pampow und Schwerin genau da stehen, wo sie derzeit auch hingehören: auf den Tabellenplätzen sieben und fünf.

Tore: 1:0 Kita (35.); 1:1 Pataman (49.)
Zuschauer: 1026