
Olympia in Schwerin wird Thema im Landtag
„Olympia ist eine große Chance für Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem die Tourismusbranche, aber auch andere Bereiche der Wirtschaft würden davon profitieren. Die Bilder von den Spielen wären zudem eine tolle Werbung, die mit Geld nicht zu bezahlen ist“, sagte am Mittwoch der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Vincent Kokert. „Für eine Mitausrichtung sind wir gut aufgestellt: Wir haben in Rostock-Warnemünde ein international anerkanntes Segelrevier und in Schwerin und Rostock geeignete Austragungsorte für die Wettkämpfe im Volleyball, Basketball und Fußball.“
Auf Seite 3 des Hamburger Sportstättenkonzeptes für Olympia steht tatsächlich Schwerin. Für Vorrundenspiele im Volleyball könnte die Sport- und Kongresshalle genutzt werden, schlägt die Hansestadt in den Plänen für 2024 (oder 2028) vor. Die Vorteile: 8.000 Plätze, bestehende Infrastruktur, „keine permanenten Baumaßnahmen erforderlich“, heißt es im Anlagen-Gesamtpaket (wir berichteten).
Die Chancen für Schwerin sind trotzdem gering. Weshalb? Beim olympischen Volleyball-Turnier gibt es immer nur einen Spielort. Das bestätigte ein Sprecher des Deutschen Volleyball-Verbandes. Und dieser Spielort dürfte in Hamburg liegen. Außerdem: So weit entfernt wie Schwerin von Hamburg - das sei ein großes Problem. Allein aus Sicherheitsgründen.
Die Stadt lässt sich davon nicht irritieren. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow ist erfreut über die plötzliche Nominierung, sieht zunächst aber das Land in der Pflicht.
Die Landesregierung wiederum hat Ihre Hilfe den Bewerberstädten schriftlich zugesagt. Jetzt erreicht das Thema den Landtag, auf Antrag der CDU. „Wir sollten uns bereits jetzt in die Planungen in Hamburg und Berlin einbringen“, sagte der sportpolitische Sprecher der Fraktion, Wolfgang Waldmüller.
Hintergrund
Der Zeitplan bis zur Entscheidung sieht so aus: Im Herbst berät der DOSB über die vorliegenden Pläne von Hamburg und Berlin. Das Ergebnis wird vermutlich im nächsten Jahr verkündet. Ende 2015 müssen die Kandidaten für die Sommerspiele 2024 offiziell beim IOC gemeldet werden. Im Sommer 2017 soll dann die endgültige Entscheidung fallen.