SSC triumphiert zum Saisonauftakt

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Mädels, was war das für ein Spiel!?! Technisch vielleicht nicht perfekt. Spannend aber bis zum Schluss. Es war das erste Spiel der neuen Volleyball-Bundesliga-Saison. SSC gegen Stuttgart. Rekordmeister gegen amtierenden Vizemeister. Am Ende gingen die Schweriner mit einem 3:1-Sieg aus der Arena.
16.10.2015
Sylvia Kuska

Taktische Fehler, die kann Felix Koslowski akzeptieren. Technische Fehler auch. „Gerade im ersten Spiel der Saison.“ Immerhin hat die Schweriner Mannschaft erst seit einer guten Woche die Gelegenheit, ein eingespieltes Team zu werden. Was er aber zu keiner Zeit durchgehen lässt, ist fehlende Konzentration. Ein einfacher Ball, der vom Block runter fällt - „das darf nicht passieren“, beschreibt er später die Szene. Auch nicht im ersten Spiel der Saison. Erst recht nicht bei einem 10:14-Rückstand im dritten Satz und einem Zwischenstand von 1:1. Also: Auszeit! Damit der Trainer einmal laut werden kann.

Was auch immer er genau sagt: Es sitzt. Punkt um Punkt holen seine Mädels den Rückstand auf. Ausgleich. Führung. Führung. Führung. 25:22. Satzsieg. Maßgeblich beteiligt daran: Denise Hanke, Ariel Turner und Jennifer Geerties.

Die Schweriner hatten mit den Gästen mehr als eine Rechnung offen. Die Stuttgarter hatten ihnen in der vergangenen Saison so ziemlich alle sportlichen Ziele vermasselt. Erst scheiterten sie im Pokal an den Baden-Württembergern und dann auch noch im Halbfinale der Meisterschaft. Am Ende wurde Stuttgart Pokalsieger und Vize-Meister. Kein Wunder, dass die Mannschaft neben Dresden als deutschem Meister zu den Top-Favoriten für diese Saison zählt.

Umso überraschender ist es, wie schwierig die Gäste zunächst ins Spiel finden. Schlechte Annahmen auf ihrer Seite bringen der anderen die Punkte. 25:18. Der erste Satz geht klar an Schwerin.

„Es es ceeee, es es ceeee“, schallt es im Takt der Trommeln durch die ausverkaufte Halle. 2100 Zuschauer sind zum Saisonauftakt gekommen – und jetzt voller Hoffnung. Doch plötzlich geht bei den Schwerinern kaum noch was. „Mist!“ „Nein!“ „Mann, lauft doch!“, so die Taktik aus den Zuschauerreihen. Vergebens. Sie hechten dem Ball hinterher und vergeben doch Punkt um Punkt. Mühelos entscheiden die Gäste diesen Satz 16:25 für sich.

Auch im dritten haben die Stuttgarter leichtes Spiel, am Ball zu bleiben und die Führung auf vier Zähler auszubauen. Bis Trainer Koslowski bei seinen Mädels laut wird. Geht doch! Und wirkt auch im vierten noch nach. Nach einigem Führungs-Hin-und-Her 
bis zum 10:10 halten die Schweriner ihre Gegner danach mit bis zu zehn Punkten Vorsprung auf Distanz. Während Anja Brandt beim Stand von 12:10 eine starke Aufschlagsserie hinlegt, macht der Schweriner Block es den Stuttgartern schwer, Punkte zu holen. Ergebnis: 25:18.

„Auch wenn wir ihn vorher kleingeredet haben: Der Druck war groß“, sagt Felix Koslowski im Anschluss. Das Auf und Ab seiner Mannschaft bewertet er nicht über. „Dass am Anfang einer Saison die Konstanz noch nicht da ist, ist doch klar.“ Am Ende zählen für ihn die drei Punkte.