Verspielt der FCM jetzt schon alles?

  • dieschweriner
Es knirscht im Getriebe des FC Mecklenburg, man hat noch keinen Lauf und was weiß der Fuchs für Phrasen könnte man noch dreschen. Im Kern: Der FCM hat seit der Winterpause noch kein Spiel gewonnen.
13.03.2016
dieschweriner

Trotz optischer Überlegenheit machen die Verbandsligisten einfach zu viele Fehler. Entweder im Abschluss (fast zehn klarste Chancen ließen Witkowski, Kaminski, Pataman, Lacha etc. gegen Kellerkind Friedland ungenutzt liegen) oder im Unterbinden von Chancen für den Gegner. 7:7 Tore und nur 3 Punkte aus drei Spielen - das ist die ernüchternde Bilanz seit Beginn der Frühjahrsrunde. Die Tabellenführung ist passé. Hauptkonkurrent Greifswald gewann am Sonntag sein Heimspiel gegen Neustrelitz souverän (4:0). Verspielt der FCM schon jetzt alles und der Traum vom Aufstieg in die Oberliga zerplatzt schon Mitte März? Nein  - erst am Ende des Frühlings wird entschieden sein, was der Sommer bringt. Denn dass die Mannschaft Potenzial hat, ist unbestritten. Nur etwas mehr Entschlossenheit ist per sofort mehr als gefragt.

Das lässt sich zweifelsohne auch auf die Sonntagspartie gegen Friedland, den Drittletzten der Tabelle, übertragen. Das 1:0 durch Pataman fiel in einer Phase als es eigentlich bereits hätte 3:0 stehen müssen. Aber der nötige Biss und der letzte Punch fehlten. Stattdessen bringt ein Konter der Gäste das 1:1, die ihr Glück kaum fassen konnten. Immerhin brachte ein Standard noch das 2:1 durch Geers. Witkowskis Ecke fand Drews. Dessen Kopfball ging an die Latte, der Nachschuss von Kaminski wird geblockt, aber Geers staubt per Flugkopfball ab. Pausenführung und trotzdem viel Unmut auf dem Feld und auf den Rängen. Am meisten bedient: ein bereits vor der Pause ausgewechselter Michalski - eine Verletzung nicht erkennbar.

Was sich nach Wiederanpfiff abspielte, war das Schweriner Schreckensszenario. Zum dritten Mal genügte eine Führung, die durchaus hatte ausgebaut werden können, nicht zum Sieg. In zwei Szenen munteres Scheibenschießen auf das Tor von Rohde und irgendwann liegt die Kugel dann halt im Netz - so wie die Nerven blank. Auch die Wechsel von Laumann und Olejnik verpuffen. Der Spielstil, über die schnellen Außen hinter die Deckung zu kommen, war nicht mehr zu sehen und auch das technisch starke Zentrum blieb blass bis unsichtbar.

Die Gäste vom F.C. Hansa, Trainer Brand und Aufsichtsratschef Lemmer waren vor Ort, werden nicht besonders beeindruckt gewesen sein. Aber bis Ende des Monats ist zum Glück noch ein wenig Zeit die Form der Hinrunde wieder zu finden. Was dann in der Liga mit Sicherheit noch wichtiger wird. Die knapp 150 Zuschauer gingen heute jedenfalls mindestens genauso enttäuscht nach Hause wie die Kicker des FCM. Aber Siege sind eben auch für die Ritter der Landeshauptstadt keine Selbstverständlichkeit - sie müssen erkämpft werden, wenn es spielerisch nicht funktioniert!

In der Tabelle hat der FCM jetzt vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Greifswald (44). Dahinter tauschten am Wochenende Pampow und Grimmen die Plätze: Nach dem 1:1 in Stralsund ist Pampow jetzt Dritter.

Die Tabelle

1. Greifswalder FC: 44 Punkte
2. FC Mecklenburg Schwerin: 40
3. MSV Pampow: 31
4. Grimmener SV: 31
5. Torgelower FC Greif: 30
6. Rostocker FC: 28
7. TSG Neustrelitz II: 28
8. Güstrower SC 09: 27
9. FC Pommern Stralsund: 26
10. FC Förderkader Rene Schneider: 20
11. FSV Einheit 1949 Ueckermünde: 18
12. SG Aufbau Boizenburg: 15
13. TSV 1814 Friedland: 14
14. SV Pastow: 13
15. VFC Anklam: 6