
Was macht eigentlich...Andreas Reinke?
Herr Reinke, wie geht es Ihnen? Was machen Sie nach all den Jahren?
Andreas Reinke: Seit dem 13.6. 2013 bin ich Torwarttrainer und Co-Trainer bei Hansa Rostock unter Andreas Bergmann. Ansonsten lebe ich auf meinem Hof mit meiner Frau. Ich habe mittlerweile vier Kinder und eine Menge zu tun. Gerade auf dem Hof fällt nach dem Job bei Hansa noch eine Menge Arbeit an. Die Schweine haben gerade Nachwuchs bekommen und auch die Kühe wollen versorgt sein.
Und wie läuft es sportlich?
Reinke: Wir versuchen, die Mannschaft auf einen guten Weg zu bringen und weiter zu stabilisieren. Ich denke, dass uns das ganz gut gelingt. Schwankungen kann es immer mal wieder geben – das ist ganz normal. Es macht großen Spaß mit den Jungs zu arbeiten.
Sie selbst waren ein international bekannter Torwart. Was waren Ihre größten Erfolge?
Reinke: Ganz sicher das Double mit Werder Bremen. Meister und Pokalsieger in einer Saison fühlt sich echt gut an. Da haben wir die Bayern in deren Stadion mit 3:1 besiegt. Heutzutage fast undenkbar. Aber auch die Meisterschaft mit Kaiserslautern war ein Highlight für mich.
Gibt es besondere Spiele, an die Sie sich gern erinnern?
Reinke: Oh ja. Als wir mit Werder in Valencia im Achtelfinale der Championsleague gewannen und dadurch weiterkamen – das war ein Riesending. Ich persönlich habe mal bei einer 0:2-Niederlage im Meazza-Stadion von Mailand eines meiner besten Spiele gemacht und viele Bälle gehalten.
In Schwerin waren Sie zur Wende Nummer 1 im Tor von Dynamo. Woran erinnern Sie sich gern?
Reinke: Auf jeden Fall an unseren größten Erfolg. Wir haben es bis ins FDGB-Pokalfinale geschafft. Im Endspiel führten wir sogar 1:0, aber ein gewisser Ulf Kirsten hat mir kurz vor Schluss noch die zweite Kirsche verpasst. Ich erinnere mich aber noch gern an die alte Zeit in Schwerin. Unter Manfred Radtke hatten wir ein richtig gutes Team. Mit Stammann, Herzberg, Bochert und wie sie alle hießen haben wir viele Spiele gewonnen, und ich als junger Keeper hatte in Schwerin mein Sprungbrett zur Karriere.
Mit dem FC Mecklenburg Schwerin gibt es jüngst wieder Bestrebungen professionelle Strukturen in den Fußball der Landeshauptstadt zu bringen. Was halten Sie von dem Projekt?
Reinke: Die Idee an sich ist nicht verkehrt. Ich denke aber, dass man noch mehr Kräfte bündeln sollte. Nicht nur die Schweriner Vereine müssen sich unterstützen. Auch Vereine wie Pampow müssten dazu gehören. Klar ist allerdings, dass man für solche Projekte ausdauernd sein muss. Hoffentlich haben alle Beteiligten einen langen Atem.