
Die Hintergründe zum Lenin-Denkmal
Wo steht das Lenin-Denkmal?
In der Hamburger Allee, früher Leninallee. Stadtteil Mueßer Holz. Zur 825-Jahr-Feier der Stadt wurde es 1985 aufgestellt. Der Künstler hieß Jaak Soans. Ist es jetzt ein Schandmal, Ehrenmal oder Denkmal? Darüber wird seit Jahren gestritten. Mal mehr, mal weniger.
Wessen Idee ist das Verdecken?
Das Lenin-Standbild ist das letzte in Westeuropa. „Wir fordern, dass es auch in Schwerin abgerissen wird“, sagt Alexander Bauersfeld gegenüber unserem Magazin. „Unsere Aktion ist überfällig. Eine Provokation.“ Von 14 bis 17 Uhr soll Lenins Kopf verhüllt werden, am 17. Juni, am Jahrestag des Volksaufstandes von 1953. Bauersfeld ist der Initiator, knapp 30 Verfolgte des DDR-Regimes sind dabei. Bauersfeld selbst war wegen kirchlicher Friedensarbeit anderthalb Jahre in Haft, bevor er vom Westen freigekauft worden ist.
Weshalb soll Lenin weg?
„Am 17. Juni 1953 haben Panzer zum Teil mit Bildnissen von Lenin den Volksaufstand unterdrückt“, so Bauersfeld. Deshalb die Aktion an genau diesem Tag. Und Lenin? Für die einen ist er die historische Symbolfigur des Kommunismus, für die anderen ein Verbrecher. „Das Lenin-Standbild stellt einen der schlimmsten Tyrannen des 20. Jahrhunderts dar. Lenin war ein Diktator, der alle, die nicht seinem Kurs folgten, erschießen oder auf andere Weise umbringen ließ. So fielen in den Jahren, in denen er an der Macht war, etwa 13 Millionen Menschen seinen Säuberungsaktionen zum Opfer...“, hieß es 2006 in einer Beschlussvorschlage zur Stadtvertretung. Acht Jahre ist das jetzt her. Heraus kam: eine erklärende Tafel, die Lenin ins historisch rechte Licht rücken soll.