Was macht eigentlich… Teun Buijs?

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In unserer Reihe haben wir mit dem ehemaligen SSC-Trainer gesprochen. Er war von 2011 bis 2013 verantwortlich, in beiden Saisons gewann Beuijs jeweils die deutsche Meisterschaft und den DVV Pokal.
09.07.2014
Franziska Nikolaus

Hallo Teun Buijs, wie geht’s?

Teun Buijs: Mir geht’s persönlich sehr gut, das Leben in Sopot ist toll. Ich lebe in Strandnähe und es sind gerade einmal fünf Minuten zur Trainingshalle. Sopot ist eine hübsche kleine Stadt, wo viele Touristen gerne ihren Urlaub verbringen.

Nachdem du in Schwerin in zwei Jahren zweimal Meister und Pokalsieger geworden bist, bist du nach Polen zu Trefl Sopot gewechselt. Wie hast du dich in Deinem neuen Umfeld eingelebt? Wie lief die Saison?

Wir hatten einen schwierigen Start und haben gleich einmal im ersten Spiel glatt mit 3:0 verloren. Aber wir haben intensiv mit dem Team gearbeitet und uns weiterentwickelt. In der Champions League Gruppenphase haben wir den zweiten Platz belegt, aber sind dann in der Playoff-Runde an Eczacibasi Istanbul, welcher ja auch ein Gegner des SSC in der Gruppenphase war, ausgeschieden. Das Problem am Champions League Spiel in Istanbul war, dass sich unsere Mittelblockerin verletzte, was unser Spiel stark veränderte. Das ganze passierte leider kurz vor einem wichtigen Pokalspiel in Polen, welches wir dann verloren und damit früh ausgeschieden sind. Das war eine große Enttäuschung für das Team. In der Liga lief die Saison jedoch recht gut. Wir sind nach der Hauptrunde auf dem 2. Platz gewesen und in den Playoffs leider im Halbfinale ausgeschieden.

Du hast sehr erfolgreich gearbeitet in Schwerin. An welchen Titel erinnerst du dich am liebsten zurück?

Für mich waren alle Titel sehr schön. Die Pokalendspiele in Halle/Westfalen werde ich nie vergessen, dass war eine tolle Erfahrung. Aber die zwei Titelgewinne in Dresden waren auch klasse. Ich möchte jedoch absolut meinen Respekt vor den netten Fans in Dresden zollen, welche bei unserem Sieg in der Sporthalle geblieben sind, um unsere Siegerehrung zu sehen. Es war mit Sicherheit nicht ihr Wunschergebnis, dass der SSC in ihrer Heimspielstätte triumphiert, aber trotzdem haben sie sportlich fair gehandelt. Das war einfach super.

Wie sieht dein Sommer aus? Machst du Urlaub oder bist du mit einer Nationalmannschaft unterwegs?

Im Sommer versuche ich zu relaxen, weil die Arbeit als Trainer Tag und Nacht über zehn Monate viel Energie kostet. Ich versuche aber auch in meiner eigentlich volleyballfreien Zeit viele Volleyballspiele der Nationalmannschaft zu sehen und mich mit meinen Kollegen auszutauschen, um mich weiterzubilden. Aber im Urlaub ist auch viel Zeit für meine Familie reserviert, sie ist mir sehr wichtig.

Hast du noch Kontakt zu deinen ehemaligen Spielerinnen vom SSC?

Manchmal treffen wir uns auf dem Spielfeld, z.B. spielten wir in der Champions League zweimal gegen Denise Hanke. Außerdem halte ich mit vielen ehemaligen Spielerinnen auf Facebook Kontakt. Aber das Leben geht weiter und jeder ist stark eingespannt. Die Erinnerungen an Erfolge und die Mannschaften werden immer bleiben.

Wie sehr verfolgst du die Spiele des Schweriner SC?

Jede Woche schaue ich nach allen Ergebnissen im Volleyball in Europa. Schwerin verfolge ich natürlich mit großem Interesse und verstehe die Probleme, die Felix in der Saison hatte. Er musste ein komplett neues Team entwickeln und hatte dazu noch eine Menge Pech, allen voran mit Verletzungen von Schlüsselspielerinnen. Ich hoffe, in der nächsten Saison läuft es wieder besser und der SSC kann sein Kämpferherz zeigen.

Deine Tochter Anne war beim Schweriner SC eine deiner Spielerinnen, du konntest sie schon seit Beginn Ihrer Laufbahn formen zu einer solchen internationalen Topspielerin. Wie ist es nun für dich, nur aus der Ferne mitzubekommen, wie sich Anne in Italien schlägt?

Na klar verfolge ich ihre Entwicklung und gebe ihr einige Tipps, aber Anne ist inzwischen eine erfahrene Spielerin. Es war ihre Entscheidung nach Italien zu Busto zu gehen und sie muss auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Das ist aber ein normaler Prozess für alle jungen Spielerinnen. Sie stellt sich aber sehr gut an, Busto ist glücklich über ihre Verpflichtung und in jedem Spiel ist sie eine der besten Angriffsspielerinnen ihres Teams.

Welche sportlichen Ziele hast du als Trainer noch? Vielleicht gibt es einen bestimmten Verein, den du gerne trainieren würdest?

Um meine Karriere komplett zu machen würde ich gerne einmal eine Nationalmannschaft trainieren. Aber um dieses Ziel zu erreichen, muss ich weiter hart arbeiten und mehr über den internationalen Volleyball lernen.