Bühne frei für große Kleinkunst
Nach mehreren Runden ist sie gefunden, die Nadel im Heuhaufen. An diesem Wochenende in Ludwigslust nennt sie sich Parkplatz. Nicht jeder ist auch wirklich einer. Das Ordnungsamt sieht es nicht so eng.
Aus allen Straßen rings um das Schloss strömen die Menschen herbei. 9000 Leute, so die offizielle Zahl. Mehr geht nicht. „Tut mir leid“, sagt die Kassenfrau und deutet auf das Schild „Ausverkauft“ an ihrem kleinen Häuschen. Nix zu machen für all jene, die vorher keine Karten mehr für Samstag ergattert hatten. „Wirklich nicht?“ Nein, wirklich nicht.
Allen anderen wird ein paar Meter weiter am Einlass der Stempel aufgedrückt. Im Sekundentakt spuckt der schmale Nebeneingang Bollerwagen, Tupperdosen, Bierzeltgarnituren, halbe Hausstände mit ihren Besitzern aus. Die Wiese hinterm Schloss: ein Meer aus Decken, Klappstühlen und Menschen. Welch ein Wimmelbild! Mittendrin auch viele Schweriner.
Es lacht und klatscht hinter Büschen und Hecken, gute Laune dringt aus allen Gartenecken. Clown Barto verbiegt sich, bis sich sein Publikum vor Lachen biegt. Lady Amila fischt Geheimnummern aus den Gedanken ihrer Zuschauer. Heinz Gröning singt seine Nummer Heinz Hits mit Gitarre ohne Verstärkung. Wer nicht lacht, ist selber schuld. Und wer zuletzt lacht, der denkt zu langsam. So das Motto an Bühne zehn.