
Der Olympia-Plan mit Schwerin
In den Antworten an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hat die Hansestadt am Montag grundsätzlich die Bereitschaft erklärt, sich für die Sommmerspiele in zehn Jahren und, im Falle eines Scheiterns, ein weiteres Mal für die Spiele 2028 zu bewerben. „Hamburg ist bereit, sich der Herausforderung zu stellen und die großartige Aufgabe für Deutschland zu übernehmen“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz und kündigte ein „Olympia der kurzen Wege“ an. Alle Sport- und Trainingsstätten sollen innerhalb von 30 Fahrminuten erreicht werden.
30 Minuten. Für dieses ehrgeizige Ziel müsste eigentlich der Transrapid nach Schwerin fahren, aber so genau darf man die Vorgabe vielleicht nicht nehmen. Jedenfalls nicht, wenn es mal klappen soll mit Olympia in der Landeshauptstadt. Und der erste kleine Schritt ist geschafft. Die Volleyball-Vorrunde könnte in der Messehalle 6 in Hamburg - und in Schwerin gespielt werden. Die Vorteile: 10.000 bzw. 8.000 Plätze, bestehende Infrastruktur, „keine permanenten Baumaßnahmen erforderlich“, heißt es im Anlagen-Gesamtpaket.
Das erste Problem ist: Hamburg rechnet insgesamt mit Kosten in Höhe von 6,5 Milliarden Euro (ohne Transrapid nach Schwerin). Konkurrent Berlin nur mit einem Drittel davon. Problem zwei: Es steht noch nicht einmal fest, dass der DOSB überhaupt eine Stadt ins Rennen schickt. Zuvor sollen die Bürger Berlins und Hamburgs befragt werden.
Der Zeitplan bis zur Entscheidung sieht so aus: Im Herbst berät der DOSB über die vorliegenden Pläne. Das Ergebnis wird vermutlich im nächsten Jahr verkündet. Ende 2015 müssen die Kandidaten für die Sommerspiele 2024 offiziell beim IOC gemeldet werden. Im Sommer 2017 soll dann die endgültige Entscheidung fallen.
Schwerin darf also ein bisschen hoffen (und dürfen Kritiker bangen). Mindestens für ein paar Monate.