Die geheimnisvolle Rettung eines Musikwettbewerbs
Volker Ahmels ist erleichtert. Dabei sah es zunächst gar nicht gut aus. Vor ein paar Wochen ist er einen ungewöhnlichen Weg gegangen. Das Festival „Verfemte Musik“ steckte schon mitten in den Vorbereitungen. Für den Wettbewerb, das Herzstück des Festivals, fehlten aber noch 16.000 Euro. Deshalb startete der Festivalleiter eine Spendenaktion im Internet. Das Prinzip: Fremde Leute geben innerhalb einer befristeten Zeit Geld für eine Sache, die sie gut finden. Am Ende reichte es nicht.
„In diesem Jahr werden 80 Musiker aus 21 Nationen dabei sein. Das sind fast doppelt so viele wie beim vergangenen Mal.“ Stolz verkündet Volker Ahmels auf der Pressekonferenz die Zahlen. Der Wettbewerb findet also statt. Vom 2. bis zum 5. Oktober.
Wir sind überrascht: Wie hat der Festivalleiter es geschafft, 16.000 Euro für den Aufwand der Jury und das Preisgeld zusammenzubekommen? In gerade einmal vier Wochen? Wir fragen ihn.
Eben noch hat Volker Ahmels viele Worte für das Festival gefunden. Er erzählte, dass es nun drei Wochen statt nur ein paar Tage dauere. „So hat man nicht das Gefühl, jeden Tag in ein Konzert zu müssen.“ Wir erfahren, dass es erstmals gelungen sei, die Staatskapelle mit ins Boot zu holen. Dass auch in diesem Jahr wieder mehrere Zeitzeugen kommen würden. Dass das Festival von Mal zu Mal noch besser angenommen werde.
Doch nun möchte er am liebsten nichts sagen – vor allem nicht, wie der Wettbewerb doch noch gerettet wurde. Man habe sich geeinigt, dies nicht zu kommunizieren. Wer „man“ ist, bleibt ebenfalls (s)ein Geheimnis. Warum? Manchmal sei das eben so.
Eines verrät er aber noch: Die Spendenaktion im Internet habe „viel Öffentlichkeit für das Festival“ gebracht. War am Ende also alles nur ein PR-Gag? Diese Vermutung weist Volker Ahmels entschieden zurück. „Auf keinen Fall!“ Der Wettbewerb habe tatsächlich auf der Kippe gestanden. Die Spendenaktion sei ein Weg gewesen, das zu verhindern. Am Ende führte ein anderer zum Ziel.
Hintergrund:
Das Festival Verfemte Musik findet alle zwei Jahre statt. Diesmal zum achten Mal und vom 15. September bis 5. Oktober. Verfemte Musik – dahinter verbergen sich Werke von Komponisten, die von den Nationalsozialisten verfolgt, verboten oder ermordet wurden. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf niederländischen Komponisten, insbesondere auf Leo Smit und Dick Kattenburg.
Das Programm finden Sie hier: www.verfemtemusik.de