Das Museum ist gesperrt

Endlich wieder oben ist der Eingang zur Kunst. Zur Eröffnung warnt das Museum weithin sichtbar vor dem Betreten.
12.10.2014
Roland Regge-Schulz

Kuska

Das Museum ist gesperrt. Ein großes gelbes Kreuz verbietet das Betreten. Geschlossen wegen Raubkunst. Jedenfalls steht „Raubkunst“ auf dem Flatterband. Vielleicht auch wegen Radioaktivität.  Das gelbe Kreuz kennen wir ja von den Atomkraftgegnern. Gelbe Kreuze stehen im Wendland an jeder Ecke. Das gelbe Kreuz symbolisierte einst den Tag X, an dem die Castoren kommen sollten. Heute sind sie allgemeines Symbol der Atomkraftgegner. Soll etwa im neuen Anbau des Museums Atommüll gelagert werden?

Mitnichten!

Das gelbe Kreuz ist schlicht eine kreuzunglückliche Werbung.
Jahrelang habe ich mich geärgert, dass man ins Museum nur noch untenrum hineinkommt. Wie gern bin ich als Kind die Stufen zur Kunst hinaufgestiegen, habe, stolz reitend auf den Löwen, von oben hinunter auf den Platz, auf mein Schwerin geblickt.
Wie habe ich mich über die Ankündigung gefreut, den Eingang wieder nach oben zu verlegen.
Jetzt endlich ist der Eingang wieder oben.
Und was macht das Museum? Es streicht ihn durch, mit einem riesigen gelben Kreuz. Symbolisiert: Hier ist geschlossen! Hier geht es nicht hinein!

Herzlich Unwillkommen!

Wer hat sich bloß diesen Unfug ausgedacht?

Weitere Artikel