
30 Belege für den historischen Burgwall
„Unsere Vermutung bewahrheitet sich immer mehr“, sagt Marlies Konze. Ihr Team gräbt im Innenhof des Schlosses ein besonderes Stück Schweriner Geschichte aus. Bis zu viereinhalb Meter tief. Den slawischen Burgwall. Als unser Magazin vor zwei Wochen berichtete, lag eine Feuerstelle frei, die Drainage, Teile der Schutzanlage. Sechs Proben wurden aus dem Holz gesägt und zum Deutschen Archäologischen Institut geschickt, um das Alter genau bestimmen zu können. Ergebnis: 965, 962, 964, 974.
Heute sind es etwa 25 Proben mehr. Darunter erstmals auch aus dem Burgwall. In Berlin wurden die Jahresringe - 50 mindestens - mit den Datenbeständen verglichen. Heraus kamen stets die Jahre 965 bis 970, so Konze. Das heißt: In Zukunft benötigt man die Chronik von Bischof Thietmar von Merseburg (1018) nicht mehr, um zu bestätigen, was der arabische Kaufmann Ibrahim Ibn Jakub 973 in seinen Reiseaufzeichnungen beschreibt: Die Existenz einer Burg auf der Insel im Schweriner See. Nach den Ausgrabungen gilt der Termin als gesichert. Der Burgwall stammt aus dem 10. Jahrhundert.