Schwerins Ratschlag gegen die Sparvorschläge
Speicher dicht, Freilichtmuseum dicht, Ataraxia dicht. Das könnte das Ergebnis sein, falls sich der Beratende Beauftragte mit seinen Sparvorschlägen durchsetzt. Die Verwaltung setzt sich dagegen zur Wehr, die Stadtvertretung ebenfalls. Aber auch die Kulturschaffenden melden sich zu Wort. Und zwar mit einer kräftigen Stimme. Dem kulturratschlag(x)schwerin.
Ein Plus der Initiative sind die namhaften Mitglieder. Filmfestleiter Volker Kufahl macht mit, Theaterregisseur Ralph Reichel, die Literaturwissenschaftlerin Rita Gerlach-March. Der Kulturratschlag möchte vernetzen, die Kultur vertreten, „will die vielen Stimmen zu einem kraftvollen Chor bündeln, der nicht nur in der Stadt, sondern auch in der Region und im Land Gehör findet.“ So steht es zumindest in der Gründungserklärung.
Fünf Monate später hat sich einiges getan. Die Initiative diskutierte im Juni mit Verwaltung, Politik und Kulturszene den Entwurf des neuen Kulturleitbildes. „Mit den Leitthemen ,offen – innovativ – lebenswert' sind die richtigen Ansprüche formuliert“, sagt Sprecher Marc Steinbach. „Es muss jedoch leider in jeder Hinsicht unverbindlich bleiben und wird an seiner Umsetzung zu messen sein.“
Im September wurde (Stichwort Vernetzung) eine enge Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Kulturrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim vereinbart. Und noch im Herbst will man - gemeinsam mit den vier anderen Kulturräten des Landes - im Kulturministerium vorsprechen.
Und die Sparvorschläge? „Wir beobachten sehr genau, wie Stadt und Land die Maßnahmen und Prüfaufträge des Beratenden Beauftragten zur Haushaltskonsolidierung miteinander verhandeln“, so Steinbach. Inzwischen mache auch der Innenminister Druck zur Umsetzung der Vorschläge bis Mitte Dezember. „Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt, behauptet Caffier.“
Der kulturratschlag(x)schwerin sagt: „Nicht in unserem Interesse!“
Die Initiative trifft sich am 19. November um 19 Uhr im Speicher. „Es sieht ganz danach aus, als wäre jetzt der Moment gekommen, unsere Stimmen zu bündeln“, heißt es in der Einladung.