Das Schließaus-Holstein-Haus

  • Wiebke Marcinkowski
Nur zwei große Ausstellungen im Jahr. Das schlagen Abel & Heimfarth in einer Analyse vor. Das hieße: Noch weniger Möglichkeiten für Künstler, ihre Werke in Schwerin zu zeigen. Es wird also Zeit, sich auf ein Gesamtpaket zu verständigen.
17.11.2014
Ein Kommentar von Matthias Hufmann

Mit der Analyse liegen zwei neue Ideen für das Schleswig-Holstein-Haus vor. Eine aus dem Gutachten der Hannoveraner Beratungsfirma im Auftrag der Stadtverwaltung (wir berichteten). Eine aus dem Sparplan des Beratenden Beauftragten im Auftrag des Innenministeriums. Die eine sieht vor, sich auf wenige überregionale Themen zu konzentrieren, um mehr Besucher zu erreichen. Die andere sieht vor, möglichst viel Kultur in einem Haus zu verstauen, um das Budget zu senken.

Die eine Idee stammt aus einer zumindest konstruktiven Analyse, die andere aus einer destruktiven Streichliste. Und doch haben beide was gemein: Sie schließen die Künstler aus. In Schwerin gibt es kaum noch Flächen für Ausstellungen. Andernorts hat man Galerien, hier ist man schon froh über das Dezernat 5 und ein paar lokale Initiativen. Über kurzfristige Mietverträge und trockene Räume.

„In seiner Aufgabe als kommunale Galerie bietet das Schleswig-Holstein-Haus regelmäßig den Mitgliedern des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern eine Plattform und stellt junge experimentelle Kunstformen aus Norddeutschland zur Diskussion“, heißt es in der Beschreibung des Hauses. Wo aber bleibt die Plattform, falls sich eine der beiden Ideen durchsetzt?

Gesucht wird eine Antwort. Am Dienstag im Hauptausschuss. Am Mittwoch beim kulturratschlag(x)schwerin im Speicher. Ausgerechnet im Speicher. „Ganze Etagen und Flügel des weitverzweigten Fabrikbaus könnten im Rahmen von Artist-in-Residence-Programmen als Ateliers, Studios und Werkstätten verfügbar gemacht werden“, schreibt der Kulturrat in seiner Einladung.

Was das ist? Ein Vorschlag. Ein Auftakt. Eine richtige Idee.

Hintergrund:

Am Mittwoch, um 19 Uhr, findet im Speicher die zweite öffentliche Sitzung des Schweriner Kulturrats - kulturratschlag(x)schwerin - statt.  Beraten werden soll über die Streichliste der Stadt.

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