„Power for Kids“ soll schließen, will aber nicht
Das habe der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen, hieß es weiter. Der Verein müsse sich seinen Versäumnissen und den Missbrauchshandlungen des langjährigen Vereinsvorsitzenden stellen. „Vorher hat der Verein seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu unterlassen“, forderten der Vorsitzende des Ausschusses, Peter Brill, und seine Stellvertreter Lothar Gajek und Rudolf Hubert in dem Schreiben. „Aktionismus, wie die Wahl eines neuen Vorstandes oder eine Namensänderung, zeugen von der augenscheinlichen Überforderung des Vereins, sich der Dimension der Herausforderung zu stellen. Solange der Verein mit diesen Aufgaben überfordert ist, dürfen ihm auch nicht Kinder und Jugendliche anvertraut werden.“
Die Schließung des Kinder- und Jugendtreffs stelle die unabdingbare Voraussetzung für Unterstützung und Hilfe dar. Der Jugendhilfeausschuss werde auf seiner Sitzung am 3. Februar weiterführende Maßnahmen beraten, so die Stadt.
Der Verein „Power for Kids“ hatte in der vergangenen Woche verkündet, dass er nicht schließen werde, auch nicht vorübergehend. Darauf hätten sich Vorstand, Jugendamt und Jugenddezernent geeinigt. Begründung: Eine Überprüfung der Strukturen wäre effektiver im laufenden Betrieb. Zudem würde der Verein die angebotene Hilfe von Caritas und Stadt annehmen.
„Power for Kids“ war durch den Missbrauchsskandal seines Gründungsmitglieds Peter B. in die Kritik geraten (wir berichteten). Der 41-Jährige muss sich seit Anfang Januar vor Gericht verantworten. Er hat Missbrauch in 62 Fällen gestanden. Missbrauch über Jahre hinweg, auch in den Räumen des Vereins.