142 Flüchtlinge in Notunterkunft angekommen

  • Kuska
Am Dienstagabend sind Busse aus Nostorf/Horst aufgebrochen, am nächsten Morgen folgten weitere Fahrzeuge. Und als 11 Flüchtlinge plötzlich in Schwerin auftauchten, wurden auch diese nach Lankow gebracht. Die ehemalige Comeniusschule ist damit voll besetzt.
16.09.2015
Matthias Hufmann

Betreut werden die Menschen dort vom Deutschen Roten Kreuz. Die Helfer hatten in den vergangenen Tagen das leerstehende Gebäude in der Ratzeburger Straße hergerichtet. Und zwar kurzfristig. Erst am 9. September, einem Mittwoch, wurde die Stadt per Fax informiert, dass auch Schwerin eine Notunterkunft fürs Land zur Verfügung stellen müsse. Es gab etliche Telefonate mit dem Innenministerium, Brainstorming, eilig einberufene Treffen - und um 22 Uhr die Entscheidung: Comeniusschule. Am Donnerstag begann die Arbeit. Grundreinigung, Betten aufstellen, Sicherheit organisieren.

Denn die Nachricht hatte sich schnell rumgesprochen: Die Flüchtlinge kommen. Am Freitag die erste Demo gegen die Unterkunft, angemeldet von ehemaligen Mvgida-Organisatoren. 70, 80 Leute waren dabei, darunter viele Fremdenfeinde. „Wir wollen keine Asylantenheime“, hieß es. Am Samstag wieder. Auch am Sonntag.

Man hätte die Lankower nicht über die Pläne informiert, lautete ein Vorwurf. Wir hatten gar nicht die Zeit dazu, sagte die Oberbürgermeisterin. Alles musste zügig geschehen, die Flüchtlinge hätten ja auch schon am Wochenende kommen können.

Das mit den Infos möchte Angelika Gramkow jetzt nachholen. Auf zwei Bürgerversammlungen. Die erste am Freitag (18.30 Uhr in der Grundschule Lankow, Rahlstedter Straße 3b), die zweite am 23. September auf dem Dreesch.

Einfach wird das nicht für die OB, schließlich muss sie klarmachen, dass Schwerin sich nicht wegducken kann in der Flüchtlingsfrage. 75 Wohnungen hat die Stadt bislang für Flüchtlinge angemietet. Demnächst sollen es 300 sein.

 

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