Das „Ich, der Minister“-Ding

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Commander in Chief stand auf der von US-Präsident George W. Bush, Commander's Coin heißt die von Ursula von der Leyen. Irgendetwas muss dran sein an diesen Münzen. Jedenfalls hat sich Lorenz Caffier auch welche machen lassen. Die erste Auflage ist bald verteilt.
23.09.2015
Matthias Hufmann

Die Münze ist eine Art Auszeichnung. Irgendwie offiziell, weil vom Innenminister überreicht. Und doch wieder nicht, weil der Coin, wie er im Arsenal genannt wird, gar nicht zu den Orden und Ehrenzeichen des Landes zählt. Es ist so ein „Ich, der Minister“-Ding. Wenn man danach fragt, bekommt man von einem Sprecher u.a. einen älteren Artikel aus der Bild geschickt. Auf der Titelseite zu sehen ist die deutsche Verteidigungsministerin, wie sie einem US-Soldaten den Commander's Coin überreicht. Der Soldat sagt: „Eine furchtlose Frau. Der würde ich in jeden Einsatz folgen.“

Caffiers Coin sieht aus wie die Münze von Ursula von der Leyen. Unterschrift hier, Unterschrift da. Einigkeit, Recht, Freiheit. In der Mitte die Umrisse von MV statt Brandenburger Tor. Dafür beide in Gold und schwarz umrandet und aus Buntmetall.

In der Landesregierung waren sie ein bisschen verwundert, als sie vom Alleingang des Ministers erfahren hatten. Zwei Jahre ist das jetzt her. Caffier lässt sich bis heute nicht beirren: „Mit meiner Münze habe ich ein hervorragendes Mittel, direkt bei unterschiedlichen Anlässen das Ehrenamt zu würdigen und ein Zeichen für den Einsatz Einzelner für die Allgemeinheit zu setzen.“

10,60 Euro hat jede Münze gekostet. Auflage: 500. Bis auf 100 sind alle weg. Überreicht an Fluthelfer, Ehrenamtler und Soldaten in Afghanistan, der Türkei und im Kosovo.

Vermutlich wird bald nachbestellt. Hunderte Menschen in MV setzen sich in diesen Tagen für Flüchtlinge ein. Ehrenamtlich. Alles Coin-Kandidaten. Caffier wird sie finden. Schon aus eigenem Interesse.

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