Der Innenminister und die Fallensteller

Lorenz Caffier war schon angekommen bei den Linken. Er sollte Fragen beantworten zum Polizeieinsatz während des NPD-Aufmarsches in Demmin. Doch der Innenminister machte kehrt vor dem Fraktionsraum. Und das war schlecht für alle Beteiligten.
03.06.2014
Ein Kommentar von Matthias Hufmann

Die Linken stehen jetzt da wie Fallensteller. Sie hatten für Dienstag nicht nur Caffier und seine Mitarbeiter eingeladen, sondern - als Überraschungsgäste gewissermaßen - auch das Demminer Aktionsbündnis und einige Journalisten. Erst beim Eintreffen wurde darüber informiert. „Schlechter Stil“, sagte der Minister. Die Linksfraktion entgegnete, dass ihre Sitzungen immer öffentlich seien - und beharrte darauf. Caffier ging.

Zurück blieben alle nichtgestellten Fragen und zwei neue. Die erste heißt: Kann man wirklich mit Überrumpeln punkten? Transparenz schaffen, Vertrauen gewinnen. Die Schlagworte wurden in der anschließenden Pressemitteilung der Linken sorgsam verarbeitet. Nur: Staffage macht noch keine Transparenz.

Die zweite Frage heißt: Wo sind eigentlich die Politiker, die eben nicht gleich abziehen, wenn der ganze Saal gegen einen ist? Caffier gehört offensichtlich nicht dazu.

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