Die zündelnde und zimperliche Frau Federau
Die vergangenen Tage sind nicht gut gelaufen für das Landesvorstandsmitglied der AfD. Vielleicht wird Federau noch bis Freitag gedacht haben, dass sie auf Facebook schreiben kann, was sie will. Im kleinen Kreis. Populistisch. Ausländerfeindlich. Deutschland hole sich nicht nur Religionskriege ins Land, „sondern auch alle Krankheiten der Welt“. Demnächst müsse man für eine „Willkommenskultur auch Afrikanisch lernen“. Zu den USA meint sie: „Es wird höchste Zeit, die Besatzer nach Hause zu schicken.“ Am Freitag hat dann der NDR über die Posts berichtet. Vermutlich wird Federau jetzt nicht mehr glauben, dass sie unbemerkt schüren und zündeln kann.
Ihre Erklärungsversuche sind allesamt schief gegangen. Dreimal vor laufender Kamera. Dreimal kam nichts. Kopfschütteln. Sprachlosigkeit. Ein paar Worte, inhaltsleer. Der NDR-Film wurde am Sonntag - auf der AfD-Wahlparty - gedreht und am Montagabend gezeigt. Zur selben Zeit war der Dringlichkeitsantrag der Stadtvertreter bereits beschlossen. Unter der Überschrift „Distanzierung von fremdenfeindlichen Äußerungen der Stadtvertreterin Petra Federau“ hatten sich alle Fraktionen zusammengeschlossen, um ein Zeichen für ein weltoffenes Schwerin zu setzen. „Sie haben die Lunte gelegt“, begründete Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Bürger, den gemeinsamen Antrag.
Für Federau ist das eine - Hexenjagd. Am Montagabend hat sie noch einmal das Wort ergriffen. „Was heute hier abgeliefert wurde, gleicht einer öffentlichen Hinrichtung.“ Ihr AfD-Kollege Andreas Oling hatte zuvor gar eine „moderne Pogromstimmung“ ausgemacht.
Eine Pogromstimmung, weil die Stadtvertreter an Toleranz und Demokratie erinnern? Da muss man auch erst mal drauf kommen.