
Herr Müller hat die Wahl (Teil 4)
Aber es gab ja in seiner Stadt, wie in so vielen Städten und Gemeinden, eine Wählergemeinschaft. Unabhängig von Parteien haben sie sich zusammengeschlossen um etwas für und in ihrer Stadt zu bewegen. Man unterstützt sich gegenseitig. Gemeinsam ist man nicht nur lauter sondern auch stärker als allein.
Es waren aufregende Wochen für Herrn Müller. Ein Freund hatte ihn mitgenommen, zu einer Versammlung der Wählergemeinschaft. Und Herr Müller gestaunt, wie viele der Männer und Frauen er doch kannte und wie viele ihn schon kannten. Die Lehrerin seiner Tochter war dabei und der Wirt der ältesten Gaststätte der Stadt. Ein alter Schulfreund und die Bäckerin.
Herr Müller brauchte sich gar nicht mehr vorstellen, nur noch von seinen Vorstellungen erzählen, von der Brücke, die so notwendig ist, und wie er sonst so dachte, über seine Stadt. Und Herr Müller hörte zu. Hörte sich an, was die anderen bewegte und erkannte, dass seine Brücke wohl wichtig war, aber dass es in der Stadt ein paar noch wichtigere Dinge gab.
Als der Termin der Kommunalwahl näher rückte, traf sich die Wählergemeinschaft zur Wahl ihrer Kandidaten für die Stadtvertretung. Jeder konnte jemanden vorschlagen. Die Bäckerin schlug Herrn Müller vor, im Saal wurde zustimmend gemurmelt. Herr Müller erzählte noch einmal von seiner Brücke und welche anderen Ideen er gern unterstützen würde. Am Ende wurde abgestimmt, geheim und schriftlich. Und Herr Müller hatte die dritt meisten Stimmen von allen erhalten. Stolz unterschrieb er sein Einverständnis mit der Nominierung.
Der Wahlleiter der Stadt musste die Nominierungen noch einmal prüfen. Aber es ist alles in Ordnung, Herr Müller kann jetzt ganz offiziell gewählt werden. Auch sein Name wird auf den Stimmzetteln stehen.
Alle Teile unserer Serie im Überblick:
Herr Müller hat die Wahl (Teil 1)
Herr Müller hat die Wahl (Teil 2)
Herr Müller hat die Wahl (Teil 3)
Herr Müller hat die Wahl (Teil 5)
Herr Müller hat die Wahl (Teil 6)
Herr Müller hat die Wahl (Teil 7)