Klicks gegen Gerüchte

„Nein, NPD: Die Flüchtlinge haben kein Pferd geschlachtet.“ Dieser Artikel stammt vom vergangenen September - und steht seit Tagen wieder ganz oben in der Liste der meistgelesenen Beiträge. Wie das sein kann? Die Antwort ist einfach.
17.02.2016
Matthias Hufmann

Der Artikel ist auf „Hoaxmap“ verlinkt, einer Webseite, auf der Gerüchte über angebliche Verbrechen von Flüchtlingen oder Asylbewerbern widerlegt werden. 238 Beispiele aus Deutschland und Österreich sind auf der interaktiven Karte zu finden. Darunter dieser Fall aus Schwerin.

Am 17.9.2015 haben wir berichtet, inklusive Antwort der Polizei: „Es gab keine Tötungen von Pferden auf angrenzenden Koppeln der Aufnahmeeinrichtung. Die Polizei hat keine Strafanzeige aufgenommen oder wurde auch nicht hierzu informiert. Recherchen durch die Polizei haben ergeben, es wird auch kein Pferd vermisst. Demnach ist von einem weiteren schlechten Gerücht in sozialen Medien auszugehen.“

Ein Gerücht kann gar nicht absurd genug sein, als dass es nicht jemanden gibt, der es glaubt, sagt Karolin Schwarz aus Leipzig, die das Konzept zu „Hoaxmap“ entwickelt hat. Plünderungen, Störung der Totenruhe. Oder eben die Pferde aus Stern Buchholz.

„Die Hoaxmap ist aus dem Wunsch entstanden, eine Ordnung in die Vielzahl gestreuter Gerüchte zu bringen“, heißt es auf der Webseite. Sämtliche Rechercheergebnisse seien etablierten Medien entnommen worden.

Über „Hoaxmap“ berichtet haben inzwischen FAZ.net, tagesschau.de, selbst die BBC. Und mit einem Klick auf der Karte landet man auf - dieschweriner.de. Deshalb die Rückkehr des Beitrags in die Rangliste.

 

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