
Rocker-Clubhaus gehört jetzt dem Land
Einen Monat hatten die 25 inzwischen vereins- wie heimatlosen Rocker Zeit, die Entscheidung von Lorenz Caffier anzufechten. Der Innenminister ließ die „Schwarze Schar MC Wismar“ und die Unterstützergruppe „Schwarze Jäger MC Wismar“ am 8. Januar verbieten. Das Clubhaus wurde dicht gemacht, die Schlösser wurden ausgetauscht. Geschehen ist seither nichts. Weder hat sich jemand gegen das Verbot gewehrt, noch wurde die Rückgabe des Geländes gefordert. Auch nicht vom bislang eingetragenen Eigentümer. Wer sich für die Immobilie interessiert: Die Schlüssel liegen bei der Stadt Grevesmühlen. Potenzielle Käufer können sich beim Finanzministerium in Schwerin melden. Der Erlös soll einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen. Die Frage aber heißt: Wer traut sich, das ehemalige Clubhaus zu übernehmen?
Das Verbot der „Schwarzen Schar MC Wismar“ war das erste einer kriminellen Rockervereinigung im Land. Der Minister hatte damit auf zahlreiche Gewaltdelikte reagiert, die der Gruppe angelastet werden. Viele der ehemaligen Mitglieder kommen aus der Neonazi-Szene. „Ich achte das Grundrecht, Vereine und Gesellschaften zu bilden. Die Grenze ist aber überschritten, wenn der Verein Straftaten verübt“, sagte Caffier im Januar. Landesweit sind nach Angaben des Innenministeriums 23 kriminelle Rockerclubs bekannt.