Schweriner Krippenbeiträge sinken

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Ab 1. Juli sparen Eltern sechs Monate lang bis zu 50 Euro im Monat. Grund ist das abgeschaffte Betreuungsgeld. Und ein Kompromiss der Stadtvertreter.
22.03.2017
Sylvia Kuska

Wie lässt sich für 669.000 Euro die Kinderbetreuung in Schwerin verbessern? Mehr Kita-Plätze. Flexiblere Öffnungszeiten. Neue Technik für Erzieher. Niedrigere Elternbeiträge. Ideen gab es viele. Diskussionen auch. In einer Arbeitsgruppe. In den Ausschüssen. In der Stadtvertretersitzung. Besonders umstritten waren der Vorschlag von SPD und Unabhängige Bürger, zeitlich befristet die Elternbeiträge für die Betreuung von Kleinkindern zu senken, und der Wunsch der Kita-gGmbH, neue iPads für Erzieher anzuschaffen.

Am Ende stand ein gemeinsamer Antrag von CDU, Linke, SPD und Unabhängige Bürger. Der sieht vor, den Kuchen unter Eltern, Tagesmüttern und Kita-Trägern aufzuteilen. Dem stimmte auch die ASK zu. Die Grünen und die AfD enthielten sich bei der Abstimmung. Beide kritisierten die Computer-Investition. Die Grünen hätten sich außerdem gewünscht, dass die Beiträge einkommensabhängig sinken.

So viel sparen Eltern

Wie viel Geld Eltern pro Kind im Monat sparen werden, richtet sich nach der Art der Betreuung.

In der Krippe staffelt sich das so:
Vollzeitplatz: minus 50 Euro/Monat
Teilzeitplatz: minus 30 Euro/Monat
Halbtagsplatz: minus 20 Euro/Monat.

Bei Tagesmüttern ist die Rechnung eine andere:
Vollzeitplatz: minus 20 Euro/Monat
Teilzeitplatz: minus12 Euro/Monat
Halbtagsplatz: minus 8 Euro/Monat.

Gesenkt werden die Beiträge für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2017. Zusammengenommen entspricht das einer Summe von 265.000 Euro.

Und danach? Steigen die Preise dann wieder? Nicht zwingend. Das Land reduziert ab Januar 2018  die Elternbeiträge für Krippe, Tagesmütter und Kindergarten. Von der Warte her wäre es ein Nullsummenspiel. Nicht absehbar ist im Moment jedoch, ob Träger an der Preisschraube drehen werden.

So profitieren Tagesmütter

Sie erhalten für Qualifizierungsmaßnahmen 63.000 Euro und für Investitionen 20.000 Euro.

Das erhalten Kitas

Waldorf e.V: 54.600 Euro für einen neuen Unterstand in der Waldkita. Das soll 15 zusätzliche Plätze schaffen.
SWS Schulen: 69.446,80 Euro für 30 Kita-Plätze
DRK: 69.446,80 Euro für einen Kita-Neubau (Hort Nils-Holgersson-Schule)
Bernotstiftung: Raumgestaltung Hort Niels-Stensen-Schule
Internationaler Bund: 30.000 Euro für einen zusätzlichen Gruppenraum, ein modernes Außengelände inklusive Toilette in der Kita Lütte Meckelbörger und Fortbildungen
Kita gGmbH: ca. 92.500 Euro für iPads. Das soll den Erziehern die gesetzlich vorgeschriebene Dokumentation der Kinderentwicklung erleichtern.

Woher kommt das Geld?

Vom Bund. Aus dem Etat, der ursprünglich für das inzwischen wieder abgeschaffte Betreuungsgeld vorgesehen war. Der Bund hat es an die Länder weitergeleitet, die es auf ihre Landkreise und kreisfreien Städte verteilten. Das Geld ist zweckgebunden: für eine bessere Kinderbetreuung.

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