Sellerings garantierte Russen

Der Russlandtag in Warnemünde nur mit wenigen ausländischen Gästen? Das wäre eine Blamage geworden. Dachte sich auch die Landesregierung - und beugte vor.
27.10.2014
Matthias Hufmann

Fast 500 Teilnehmer. Mit dieser Zahl hatte vermutlich niemand gerechnet. Die Wirtschaftskonferenz am 1. Oktober sorgte bundesweit für Aufsehen. Wegen Gerhard Schröder. Vor allem aber, weil Erwin Sellering die Veranstaltung nicht abgesagt hatte. Trotz der Ukraine-Krise. Trotz der Sanktionen gegen Russland. Von dort kamen knapp 150 Gäste - fast 100 mehr als garantiert.

Garantiert waren 56 Teilnehmer. 40 aus einem Managerfortbildungsprogramm, das die GIZ, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, im Auftrag der Bundesregierung organisiert hatte. Plus 16 russische Führungskräfte, die vom 28.9. bis 3.10. Mecklenburg-Vorpommern besuchten. Ein wichtiger Programmpunkt sei dabei der Russlandtag gewesen, sagte Regierungssprecher Andreas Timm unserem Magazin. „Die Kosten für das Land beliefen sich auf 20.000 Euro.“ Für die gesamte Organisation. Für Dolmetscher, Transfers, Übernachtungen. Die Teilnehmer mussten allein die Flugkosten übernehmen.

Organisatorin war auch hier die GIZ. Wie der Besuch zustande kam? Auf Wunsch der Landesregierung, bestätigte GIZ-Sprecherin Anja Katharina Tomic. 16 Vertreter von klein- und mittelständischen Unternehmen aus Russland. Bereits Anfang des Jahres fiel die Entscheidung. „Die Reise war selbstverständlich terminlich und inhaltlich auf den Russlandtag ausgerichtet“, so Timm.

Das Land ging auf Nummer sicher.

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