Stadtvertretung mit Ausknopf

Die Stadtvertretung und RTL haben bald etwas gemeinsam: Zu viele Pausen im Programm. Jeder Stadtvertreter kann in Zukunft entscheiden, ob er im Internet live zu sehen sein will. Falls nicht, wird die Übertragung unterbrochen.
05.03.2014
Ein Kommentar von Matthias Hufmann

Dem Antrag ist eine satte Mehrheit gewiss. SPD, Grüne, Linke, CDU und Unabhängige Bürger möchten bereits die übernächste Sitzung im Live Stream auf www.schwerin.de zeigen. Deshalb soll Oberbürgermeisterin Gramkow noch im März die technischen Voraussetzungen schaffen. Deshalb soll auch die Geschäftsordnung der Stadtvertretung kurzfristig geändert werden. Wichtigster Punkt: Wer nicht mitmachen will, muss nicht mitmachen. Stadtvertreter können der Übertragung widersprechen, ihre schriftliche Anzeige gilt auf Dauer.

Was das ist? Bestimmt rechtssicher, ganz bestimmt weltfremd. Als würden sich die Zuschauer in der Pause etwas zu trinken holen, um sich dann auf die Rede von Gerd Böttger zu freuen. Das ist ein bisschen wwweit weg von der Realität.

Ganz oder gar nicht. Anders geht es nicht. Das sollten vor allem jene zwölf Stadtvertreter verstehen, die vor einem Jahr in geheimer Abstimmung für den Abbruch der ersten Testsendung gesorgt hatten. Demokratie lebt vom Mitmachen. Mitgucken hilft aber auch.

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