
Tu ich dir nichts, tust du mir nichts
Gerd Böttger (Linke) entblödet sich nicht, davon zu sprechen, dass es eine Stadtvertreterentscheidung gebe, die es zu respektieren gelte (Schwimmhalle), um kurz danach sein Fähnlein in den anderen Wind zu hängen und zu argumentieren, dass es manchmal nötig ist, getroffene Entscheidungen den Gegebenheiten anzupassen und zu revidieren (Stadionbrücke).
Da spricht Sebastian Ehlers (CDU) davon, dass nichts schlimmer wäre, als eine nächste Bauruine in der Stadt zu haben, und übersieht dabei geflissentlich, dass die Ruine vor ein paar Wochen noch eine funktionstüchtige Schwimmhalle war und immer noch ein intaktes Gebäude wäre, wenn die Stadt nicht Hand angelegt hätte.
Da findet der Baudezernent Bernd Nottebaum (CDU), dass es nicht schlimm ist, wenn 69.000 Euro Planungskosten für die Stadionbrücke aus dem Fenster geschmissen wurden. Dem stehen ja 3,5 Millionen Euro Förderung entgegen. Dass die Förderung auch Steuergelder sind, wird dabei geflissentlich übersehen. Ist doch aus einem anderen Milchtopf.
Aber, Herr Nottebaum, die Kuh ist immer dieselbe.
Nun könnte sich ja OB-Kandidat Rico Badenschier (SPD) wenigstens ein bisschen profilieren und sich mal so richtig über alles aufregen. Aber der ist nur froh, dass das Thema von der Agenda ist.
Friede, Freude, Eierkuchen in der ganz großen Stillhalte-Koalition. Was nicht aus den eigenen Reihen kommt, wird einfach vom Tisch gewischt. Das macht das Regieren einfach.
Gut für Schwerin ist das nicht.
Mit der Schwimmhalle wurde, schnell und ohne Not, vielleicht ein Denkmal ruiniert. Mit dem Verzicht auf die Stadionbrücke wurde die Infrastruktur verschlechtert. Ganz zu schweigen davon, dass die Unterbrechung eines Verkehrsflusses aus umweltpolitischer Sicht ein Fiasko ist.