Was kommt nach der Stadionbrücke?
„Die Akten sind doch schon voll mit unterschiedlichen Alternativprüfungen“, sagt Angelika Gramkow. Der Oberbürgermeisterin ist anzumerken: Der fraktionsübergreifende Antrag von SPD-Bündnis90/Grüne, Die Linke, CDU und den Unabhängigen Bürgern ist ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack. Umsetzen muss sie ihn trotzdem. Bei so viel Gemeinsamkeit unter den Fraktionen wundert es nicht, dass er in der Abstimmung nur eine Gegenstimme kassiert.
Was heißt das nun? Die Verwaltung muss Alternativen zu Papier bringen, was nach dem Abriss kommen könnte – und sich nicht nur auf die Variante beschränken, dass der Verkehr ebenerdig geführt und über Ampeln geregelt wird. Wie würde sich alternativ ein Kreisverkehr, eine neue Brücke oder eine reine Fußgänger- und Radfahrerbrücke auf den städtischen Haushalt, die Verkehrssituation, den Streckenverlauf des Nahverkehrs und den Lärmschutz für die Anwohner der Stellingstraße, Gartenstadt und Krösnitz auswirken? Der Vergleich soll auch dazu dienen, festzustellen, wie hoch die Kosten für die jeweilige Variante für die Stadt sind. Die Hoffnung nicht weniger: Vielleicht gibt es ja doch Fördermittel, die es am Ende günstiger machen, neu zu bauen. Das Ergebnis des Vergleiches soll der neuen Stadtvertretung zur ersten regulären Sitzung im September vorliegen.
Dabei hätte es für die Verwaltungschefin noch schlimmer kommen können. Der ursprüngliche Antrag der Fraktionen sah vor, das Planungsverfahren bis dahin komplett zu stoppen. Auf ausdrückliche Bitte der OB haben die Stadtvertreter am Ende den Abriss und den ersten Verkehrsknotenpunkt jedoch davon ausgenommen.
Was bedeutet das? Erstens: „Der Abriss wird weiter vorbereitet und ist zum Jahresende geplant“, sagt Bernd-Rolf Smerdka. Einen konkreten Abrisstermin werde es Ende Juli geben, wenn die Abrissplanung vorliegt, so der Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement. Zweitens: Der Bereich, in dem bereits heute die Hagenower Straße aus Richtung Krebsförden kommend hinter der Brücke in die Ludwigsluster Chaussee mündet, wird zu einem Verkehrsknotenpunkt mit Ampeln ausgebaut. „Er ist in jedem Fall nötig, um die Verkehrsbedürfnisse von Radfahrern, Fußgängern, der Buslinie 7 und der Autofahrer in Einklang zu bringen und sicher abzuwickeln“, so Smerdka. Diese Minimalvariante wird auch gleich „in der endgültigen Form vorbereitet und ausgebaut“. Unabhängig von möglichen Alternativen.