Wirtschaftsministerium rettet Paulchen Panther

  • Mit diesem Plakat hatte das Wirtschaftsministerium zum Fasching eingeladen.
Die trauen sich was im Wirtschaftsministerium. Haben mal eben die Verbannung für beendet erklärt und mit Paulchen Panther zum Fasching eingeladen.
03.03.2014
Matthias Hufmann

Er hatte seine Unschuld verloren. Fast 40 Jahre lang war er die beliebteste rosarote Zeichentrickfigur der Welt. Doch dann musste ausgerechnet er im Bekennervideo des NSU auftauchen. Die Zwickauer Terrorzelle feierte darin ihre Verbrechen und verhöhnte die Opfer. Die Deutschen hatten danach ein Problem mit Paulchen Panther.

Damit ist jetzt aber Schluss. Zumindest in Schwerin wurde er von Amts wegen rehabilitiert - und zwar beim Fasching im Wirtschaftsministerium. Paulchen Panther auf dem Plakat, das Motto „Wer hat an der Uhr gedreht?“ (Richtig, ebenfalls aus dem NSU-Film): Mehr Statement geht nicht. Weg mit dem hässlichen Etikett, die Trickfigur gehört nicht den Nazis.

„Säg und pinsle bunt die Wände / Treibe Scherze ohne Ende / Machst ja manchmal schlimme Sachen / Über die wir trotzdem lachen.“ Wir dachten, dass das Ministerium so denkt, und fragten nach. Die Antwort lautete: „Wir haben uns gar nichts dabei gedacht.“

Die Überschrift muss also korrigiert werden: Wirtschaftsministerium rettet Paulchen Panther. Zufällig.

Anzeige
Suche in der Schweriner Lokalpolitik

Weitere Artikel