Der Rockpalast bleibt zu

Das alte Lärmschutzgutachten zählt nicht. Ein neues muss her. Das ist das Ergebnis des Krisentreffens zwischen Heiko Steinmüller, dem Wirt vom Rockpalast, und der Verwaltungsspitze. Einen Vorschlag gibt es am Ende aber doch. Ob der jedoch kneipentauglich ist?
04.08.2014
Sylvia Kuska

Heiko Steinmüller hat auf den Durchbruch gehofft. Darauf, dass seine Szene-Kneipe nun endlich öffnen darf, wenn vielleicht auch vorerst nur mit einer vorläufigen Genehmigung. Seine Erwartung an das Gespräch am Montag im Stadthaus, an das Krisentreffen zwischen ihm, seinem Anwalt, Baudezernent Bernd Nottebaum, dem Bauamtsleiter und den Sachbearbeitern, war groß. Seine Enttäuschung danach ist größer. Der Laden bleibt erstmal zu!

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Dreh- und Angelpunkt ist weiterhin das Lärmschutzgutachten. Heiko Steinmüller hat eines vorgelegt. Das genügt aber nicht den strengen Anforderungen, wird vom Bauamt abgelehnt. Die Kritik daran sieht auch die Gegenseite ein.

Ein neuer Nachweis muss her, so die Auflage. Darin muss stehen, wie es um den Schallschutz nach innen und außen bestellt ist und was gegebenenfalls verbessert werden muss. „Schallimmissionsprognose“ ist eines der Zauberwörter. Solche Gutachten dürfen aber nur von speziell geschulten Fachleuten erstellt werden. „Davon gibt es nur drei in MV“, sagt eine Sprecherin der Verwaltung. Das kann also dauern. Und kostet eine Menge.

Und bis dahin? Wenn Heiko Steinmüller das Gutachten in Auftrag gibt, könnte es als Übergangslösung „eine kleine Variante“ der Eröffnung geben, heißt es aus der Verwaltung. Um die Zeit bis zum Ergebnis zu überbrücken. Kleine Variante? „In der Woche ist bis 22 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 24 Uhr und die Musik spielt nur leise im Hintergrund“, wäre die Maßgabe. Offenbar ein Kompromissvorschlag des Dezernenten. Ein kneipentauglicher? Heiko Steinmüller kommentiert das Angebot vorerst nicht.

Ein weiterer Knackpunkt ist der Brandschutznachweis. Der liegt dem Amt vor. „Und wird nun nochmal geprüft“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Heiko Steinmüller wird deutlicher: „Jetzt soll ein externer Ingenieur den von Fachleuten geprüften Brandschutz nochmal prüfen.“ Auch das koste ihn wieder Geld.

Der Kneipenwirt bleibt kämpferisch. „Ich arbeite mit aller Kraft daran, die Auflagen zu erfüllen“, postet er ein paar Stunden nach dem Treffen bei Facebook. Aufgeben? „Das ist nicht mein Ding!“