Fußball-Chaoten randalieren in Schwerin

Am Samstagabend ist es zu Ausschreitungen zwischen Fans von Hansa Rostock und Hertha BSC gekommen. Die Bundespolizei hatte zuvor eine Hundertschaft nach Schwerin fliegen lassen. Verhindern konnte sie die Krawalle nicht.
04.05.2014
dieschweriner

Mehrere Helikopter kreisten am Himmel, ein Polizeibus und etliche Einsatzwagen eilten Richtung Hauptbahnhof. Wieso beide Lager gleichzeitig hier ankamen? „Geplant war das nicht“, teilte die Bundespolizei auf Anfrage unseres Magazins mit. Nach Randale von Fans beim Bundesliga-Spiel in Bremen hatten knapp 300 Herthaner den Zug in die Hauptstadt verpasst, mussten über Schwerin fahren und hier umsteigen. Genau wie Hansa-Anhänger, die aus Erfurt zurückkehrten.

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Obwohl die Rostock-Fans von Einsatzkräften abgeschirmt worden waren, schafften es die krawallbereiten Chaoten unter ihnen, die Absperrung zu durchdringen. Es kam zu Schlägereien und Jagdszenen. Aber nicht nur am Hauptbahnhof. „Bereits in Schwerin-Mitte warteten einige Knallköppe des FCH und zogen Fans aus dem Zug“, schreibt ein Augenzeuge auf ndr.de. Eine Polizeisprecherin sagte dem Sender, die Gewalt sei eindeutig von etwa 60 Rostockern ausgegangen.

„Wenn hier keine resolute Kehrtwende eingeleitet wird, stehen uns italienische Verhältnisse bei den Gewaltfans bevor“, sagte Jörg Radek, Gewerkschaftsvorsitzender der Bundespolizei. „30 Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch sprechen eine deutliche Sprache.“ Radek fordert ein Reiseverbot für Gewalttäter. Mit Meldeauflagen bei Polizeidienststellen während des Spieles könne dieses Verbot überwacht und durchgesetzt werden.