Hat's geschmeckt?

  • Sylvia Kuska
    Dschungelprüfung à la Schwerin (Bild 1 von 12)
  • Sylvia Kuska
    Spiralkartoffeln am Spieß
  • Sylvia Kuska
    In Asien längst ein Trend: Black food. Tintenfischtinte bringt die Farbe ins Brötchen.
  • Hans-Dieter Hentschel
    Reis, Reis, Baby.
  • Sylvia Kuska
    Wie hätten Sie Ihren Cupcake gern? Freie Auswahl beim Hüftgold...
  • Hans-Dieter Hentschel
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  • Hans-Dieter Hentschel
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  • Sylvia Kuska
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  • Sylvia Kuska
    Die größte Auswahl gab's bei Burgern.
Soll ich oder nicht? Soll ich oder nicht? Neugier und Skepsis spielen Ping Pong. „Was darf's sein?“ Ach, was soll's! „Einmal das Krabbel-Allerlei, bitte.“ Die Street Food Karawane ist ja nur einmal in der Stadt.
10.04.2016
Sylvia Kuska

„Links liegen die Grillen, in der Mitte die Maden, rechts die Mehlwürmer, obendrauf die Riesenheuschrecke“, erklärt die Frau am Stand von Insektenkoch Frank Ochmann das Menü. Und man kann wirklich alles essen? Kopf? Beine? Alles? „Alles!“, versichert sie und wünscht guten Appetit.

Fremde Augen warten gespannt, dass die Finger in die Pappschale greifen. „Ich könnt das ja nicht essen“, raunt ein Passant seinem Begleiter zu – und beißt in sein rabenschwarzes Hotdog-Brötchen.

Der Markt gleicht einem großen Esszimmer. Die Street-Food-Karawane bittet zu Tisch. Gut, wer spät gefrühstückt hat. Zur Mittagszeit sind die Schlangen lang, Plätze rar. Drumherum und dazwischen werden Rindfleisch, Spanferkelscheiben, Tomaten, Rucola, Tofu, Pesto, Mozzarella und mehr zu Burgern getürmt. Kartoffeln zu Spiralen gedreht. Frühlingsrollen aus Afrika serviert. Bio-Pommes frittiert. Schwarze Hotdogs belegt. Cupcakes mit Kalorien nach Wahl verziert. Insekten in der Pfanne geröstet.

Die fremden Augen warten noch immer. Der eigene Mut auch. Er geht erst sicher, dass sich auch wirklich nichts mehr bewegt. Gut riechen die Krabbler ja. Nach Knoblauch und Kräutern.

Die Finger fischen nach einer Grille. Beine, Flügel, Fühler – alles noch dran. Mund auf. Augen zu. Überraschung. Es schmeckt. Anders, als der Kopf dachte. Kross wie knusprige Hähnchenhaut. Würzig. Ein bisschen nach Nuss und doll nach Knoblauch. Als auch Heuschrecke, Mehlwurm, Made den Kopf überzeugt haben, knabbern sie sich weg wie Chips. „Ein Dip hätte gut dazu gepasst“, hören die Ohren zu den fremden Augen. Die blicken noch einmal zur Schlange bei den Grillen. Und entscheiden sich dann doch für Pommes.