Hier liegt der Mittelpunkt von Schwerin
Die Geschichte beginnt mit einer profanen Frage. Geboren heraus aus einer Spinnerei in lockerer Kaffeerunde. Über Gott und die Welt landen wir beim Mittelpunkt in Schwerin. Wo der eigentlich liegt? Schulterzucken. Fragende Blicke. Marienplatz? Heißt der Bahnhof hinterm Schlossparkcenter nicht Mitte?
Wir stellen fest: Auch Google ist nicht allwissend.
Nachfrage bei der Stadt. „Wenn das einer weiß, dann unser Geodatenexperte.“ Er heißt Heinz Schmidt, hat sein Büro in der Kreisverwaltung in Ludwigslust und findet: Das ist eine gute Frage. Er schmeißt seine Geodatenbank an. Für seinen Rechner ist es ein leichtes, die Flure der Stadt erst zu Flurstücken, dann zu Gemarkungen und schließlich zu einem Gebiet zusammenzusetzen, die einem Polygon gleichen. Ein kurzes Rödeln. Dann ist „der Flächenschwerpunkt“ errechnet.
Mit Kamera, Besenstiel, Schild und Ständer machen wir uns auf den Weg. Bertha-Klingberg-Platz. Schwimmende Wiese. Vorbei am Reiterdenkmal. Hinter den Laubengängen ein paar Schritte links. Dann liegt er vor uns. Mitten auf dem Weg. Unspektakulär. Eingebettet zwischen Kreuzkanal und Schloss. Glück für den Fotografen. Ein paar Meter weiter und er hätte Unterwasseraufnahmen machen müssen.
„Sicher, dass es hier ist?“ Sicher! Heinz Schmidt hatte zweimal gerechnet.
„Ach, guck an!“, murmelt eine ältere Frau. Neugierig beäugt sie unser selbst gebasteltes Hinweisschild. Sie hat Glück, gleich nehmen wir den Besenstiel und Weihnachtsbaumständer wieder mit. Ein Kreuz scharren wir noch in den Sand. Das ist alles, was bleibt, am Mittelpunkt der Stadt.
Tipp:
Wer nicht extra hinlaufen will, kann sich den Mittelpunkt ab sofort auch virtuell anschauen: unter www.schwerin.de.