Plötzlich Olympia-Anwärter-Bewerber

Wie kommt man eigentlich auf die Olympia-Liste? Wir haben in Schwerin nachgefragt - und gelernt, dass es nicht auf direktem Wege sein muss.
03.09.2014
Matthias Hufmann

Spiele der Volleyballvorrunde 2024 in der Sport- und Kongresshalle. „Wir haben die Nachricht mit Überraschung und Freude aufgenommen“, teilte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow unserem Magazin mit. Bisher habe es noch keine Gespräche mit Hamburg gegeben. „Aber natürlich sind wir gesprächsbereit. Olympische Wettkämpfe wären eine große Auszeichnung für die Sportstadt Schwerin.“

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Keine Gespräche mit Hamburg? „Für eine detaillierte Abstimmung war bzw. ist noch nicht die Zeit“, sagte Senatssprecher Christoph Holstein am Dienstag. Über Details wie Anfahrt, Unterbringung und (Achtung, Frau Gramkow!) mögliche Kosten in Städten, die ggf. in die Ausrichtung der Spiele einbezogen werden könnten, sei nicht gesprochen worden. „Erst einmal muss die Frage geklärt werden, ob die Spiele überhaupt nach Deutschland und dann in den Norden kommen.“ Bei der Erarbeitung der Hamburger Pläne sei aber die Metropolregion und der norddeutsche Raum stets mitgedacht worden.

Wie aber ist Schwerin auf die Liste gerutscht? Das hat vor allem mit der Landesregierung zu tun. Am 29. Juli dieses Jahres wurde sowohl Hamburg als auch Berlin - dem zweiten deutschen Bewerber - die Kooperation des Landes schriftlich zugesichert. „Vorausgegangen waren entsprechende Abstimmungsgespräche zwischen der Landesregierung, dem Landessportbund und den beteiligten Städten“, teilte das auch für Sport zuständige Innenministerium mit.

Und die Kosten?  Es gebe noch keine spezifischen Planungen für die einzelnen Partner, „so dass gegenwärtig auch noch keine Aussagen getroffen werden können zu den konkreten finanziellen Herausforderungen für das Land bzw. die beteiligten Kommunen.“ Das werde (Achtung, Frau Gramkow!) Gegenstand der weiteren Planungsgespräche sein, die in den kommenden Monaten mit allen Beteiligten geführt werden.

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