Stadionbrücke: Die Details zur Evakuierung

  • Stadtverwaltung
Die Sicherheitsvorkehrungen für die Sprengung der Brücke ziehen weitere Kreise als gedacht. Wer in den beiden inneren wohnt, muss am 28. November bis 8 Uhr raus aus dem Haus.
13.11.2014
Sylvia Kuska

Das hat der Sprengmeister so angeordnet. Freundlich. Aber bestimmt. Und ohne Wahl. „Sonst sprengt er nicht“, begründet Bernd-Rolf Smerdka die neue Entscheidung. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, so der Leiter vom Amt für Verkehrsmanagement. „Für den Fall, dass doch kleine Steine herumfliegen.“ Bislang wurde eine Evakuierung stets verneint. Sie wird voraussichtlich rund zwei Stunden dauern.

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Betroffen sind 77 Anwohner. Die Mitarbeiter vom Ordnungsdienst werden in der kommenden Woche im Adam-Scharrer-Weg, am Slüter Ufer, am Osterberg sowie an angrenzenden Straßen von Haus zu Haus ziehen. Klingeln. Persönlich Info-Schreiben übergeben. „Macht keiner auf, kommen wir noch einmal wieder“, sagt Ordnungsamtsleiterin Gabriele Kaufmann. Im Wirtschaftsministerium in der Stelling-Straße werden sie auch vorbeischauen. Das hat für den Tag der Brückensprengung schon eine Lösung für die Mitarbeiter gefunden: Ihr Dienst beginnt erst um 10.

Für alle, die an diesem Vormittag keine Bleibe haben, wird es Notunterkünfte geben. Wo, steht jetzt noch nicht fest, nächste Woche aber im Info-Schreiben. Eine Option könnten zwei Busse vom Nahverkehr sein.

Die Wohnungen und Häuser bis 8 Uhr zu verlassen, dafür ist am 28. November jeder selbst verantwortlich. „Wir gehen danach zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Schlossgarten durch den 200-Meter-Bereich und klingeln zur Sicherheit an jeder Tür“, sagt Gabriele Kaufmann.

Auf Sicherheit setzt auch die Berufsfeuerwehr. Sie sitzt in der Graf-Yorck-Straße. Also eigentlich weit genug weg. Die Sperrung der Ludwigsluster Chaussee schneidet ihr aber einen wichtigen Verbindungsweg ab. Deshalb werde ein Teil vorsorglich im Norden der Stadt stationiert.

Die Abrissfirma beginnt demnächst, die Sprenglöcher zu bohren. 2500 bis 3000 sollen es werden, statt 1500. Damit die verhüllte Brücke noch kleinteiliger zusammenfällt. Am 28. November, 9 Uhr.

Die Sicherheitshinweise im Überblick:

Im 200-Meter-Radius
Freitag 28. November 6 bis 11 Uhr: Halteverbot für alle Fahrzeuge auf den öffentlichen Straßen. Wer sich nicht daran hält, wird abgeschleppt. In Garagen können Fahrzeuge stehenbleiben, unter Carports nicht. Mit dem Auto von Grundstücken zu fahren, ist bis 8 Uhr möglich.

Im 200- bis 300-Meter-Bereich
Diese Gefahrenzone kam neu dazu. Während der Sprengung müssen alle Anwohner in ihren Wohnungen und Büros, Fenster, Haustüren und Tore geschlossen bleiben. Der Bereich wird in dieser Zeit für die Einfahrt gesperrt.

Für alle Passanten
Die Ludwigsluster Chaussee wird ab 27. November gesperrt. Die genaue Zeit steht noch nicht fest. Am Montag, 1. Dezember, 0 Uhr, ist die Straße wieder frei. Die Umleitungsstrecke wird noch bekannt gegeben.

Die Sprengung wird durch ein Hornsignal angekündigt: Ein langer Ton = die Gefahrenzone ist zu räumen. Zwei kurze Töne = die Sprengung erfolgt unmittelbar. Drei kurze Töne = die Sprengung ist beendet.

Die Tankstelle
In einem Test wurde geprüft, wie sich Schwingungen dort ausbreiten. Ergebnis: "Unkritisch." Soll heißen: Besondere Sicherheitsvorkehrungen sind nicht nötig.