Steinmüller muss draußen bleiben

  • Sylvia Kuska
    „Ich soll etwas einbauen, habe aber keine Baugenehmigung", sagt Heiko Steinmüller.
Am Dienstag wird im Stadthaus über den Rockpalast, über Lärmschutzgutachten und den Streit zwischen Heiko Steinmüller und Bauamt gesprochen. Die Sache aber hat einen Haken.
01.04.2014
Matthias Hufmann

Nein, der Laden wurde nicht dicht gemacht am Wochenende. Kein Ordnungsgeld, keine Verwarnung, das Amt war nicht mal vor Ort. Die Polizei schon. Am Samstagmorgen um kurz vor vier musste Heiko Steinmüller die Musik ein bisschen leiser stellen. „Das war's aber auch“, sagt Polizeisprecher Steffen Salow. Ein Routineeinsatz an zwei Tagen.

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Heiko Steinmüller ist mit dem Start zufrieden. Am Freitag zur Eröffnung seien 150 bis 200 Leute da gewesen. Eingeladen wurde vor allem über Facebook. Wer kam, war gleich Freund. Die Party erhielt den Zusatz „privat“. Steinmüller ist vermutlich der einzige Wirt in Schwerin, der anwaltlichen Rat einholen muss vor einer Feier. Aber das hat auch einen Grund: Ihm fehlt die Genehmigung für den Rockpalast in der Goethestraße 73. (wir berichteten)

Und die Stadt? Die ließ sich am Montag Zeit mit der Antwort auf die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Die Fronten sind verhärtet, Steinmüller hat schon für mächtig Wirbel gesorgt. Hat Demos organisiert, den Schriftverkehr mit dem Bauamt veröffentlicht, in einer Online-Petition wird für den Erhalt seiner Hardrock-Kneipe gestimmt. Zur Not kommt er auch persönlich ins Stadthaus. Und Not gab es schon öfter. Der Streit schwelt seit langem.

Aktuell geht es um ein Lärmschutzgutachten, das die Stadt einfordert. Und dabei bleibt sie auch: „Für Gaststätten, welche nach 22 Uhr geöffnet haben, kann der Nachweis nur über eine Schallimmissionsprognose geführt werden, die den Bestand vor Beginn der Umbauarbeiten berücksichtigt und am Ende der Baumaßnahme die Einhaltung der erforderlichen Schalldämmmaße durch Messung bestätigt.“ Die Kurzform heißt: Es muss vorher geprüft werden, es muss nachher geprüft werden. Nur: Für Steinmüller ist das gar nicht der entscheidende Punkt. „Ich soll etwas einbauen, habe aber keine Baugenehmigung.“

Am Montag kam dann doch noch ein Vorschlag aus dem Stadthaus. Ein Gespräch mit allen Beteiligten gleich am Dienstag. Mit allen Beteiligten? „Ich weiß von nichts“, sagte Steinmüller gestern Abend.