Tod eines Obdachlosen weiter mysteriös

Keine Gewalt. Kein Suizid. Bislang gibt es nur wenige Erkenntnisse über den Tod des obdachlosen Mannes nahe der Skaterbahn. Woran er starb, ist noch unklar. Warum bereits am Vorabend die Polizei zu ihm gerufen wurde, darüber halten sich die Ermittler im Moment bedeckt.
24.04.2014
Sylvia Kuska

Die Rechtsmedizin steckt mitten in den Untersuchungen. Gewalt und Suzid könnten nach den vorläufigen Ergebnissen ausgeschlossen werden, sagt Oberstaatsanwalt Stefan Urbanek. Alles deute auf einen medizinischen Grund für den Tod hin. „Nach den bereits vorliegenden rechtsmedizinischen Untersuchungen kommen mehrere Todesursachen in Betracht.“ Für ein abschließendes Obduktionsergebnis seien deshalb weitere Untersuchungen nötig.

Anzeige

Der 44 Jahre alte Mann war am Dienstagmorgen vergangener Woche leblos nahe der Skaterbahn im Mueßer Holz gefunden worden (wir berichteten). Das augenscheinlich Ungewöhnliche an dem Fall: Am Abend vorher hatte eine Frau die Polizei zu dem Mann gerufen. Die Beamten hätten – so hieß es vor einer Woche in der Pressemitteilung der Polizei – mit dem Mann gesprochen. Hinweise auf eine medizinische Notlage oder Anhaltspunkte für eine Straftat hätte es dabei nicht gegeben.

Was war am Abend zuvor geschehen? Warum rief die Frau die Polizei? War der Mann hilflos? Oder hatte er gelärmt, vielleicht randaliert? Wie fanden die Polizisten den Mann vor? Lag er? Konnte er gehen? War er alkoholisiert? Wollte er keine Hilfe? Zu solch konkreten Fragen nimmt die Staatsanwaltschaft Schwerin im Moment keine Stellung.

Wie üblich bei ungeklärten Todesfällen hat sie ein Todesermittlungsverfahren begonnen. Dabei werde auch abgeklärt, „ob und wie der Tod des obdachlosen Bürgers zu verhindern war und gegebenenfalls, ob strafrechtlich relevantes Verhalten Dritter den Tod verusacht oder begünstigt hat".