
Fred, der große Tunnelbauer
Fred hat sich den tollsten Platz von allen ausgesucht. Findet er zumindest. Eine große Wiese, mitten im Schlossgarten. Hier gibt es leckere Würmer, Käfer, Ameisen, Spinnen und Mückenlarven. „Das ist meine Leibspeise.“ Essen ist Freds zweite Lieblingsbeschäftigung. „Ich habe fast den ganzen Tag über Kohldampf.“
Auch deshalb gräbt er unter der Erde eifrig seine Tunnel. Darin flitzt er hin und her, auch auf der Jagd nach Beute. Manche Gänge liegen nur zehn, zwanzig Zentimeter unter der Erde. Andere fast einen Meter tief. Einige sind kurz, andere lang. Alle sind sie irgendwie miteinander verbunden. „Manchmal könnte ich mich glatt verlaufen.“ Und trotzdem graben seine Vorderpfoten schon wieder an einem neuen Tunnel. Weil sie wie Schaufeln aussehen und Fred starke Muskeln hat, geht das richtig flink. Mit seinem Kopf schiebt er die Erde vor sich her. Bis er mit ihr oben, auf der Wiese, ankommt. Dort bleibt sie als kleiner Haufen liegen. „Er hilft mir jetzt, meine Wohnung zu belüften.“
Fred wohnt ganz alleine hier unten. Seine Wohnung ist ungefähr 20 Meter lang und zehn Meter breit. „Ihr staunt, dass ich so viel Platz habe? Manche Freunde von mir haben noch mehr!“ Am tiefsten Punkt seiner Wohnung hat sich Fred ein gemütliches Nest gebaut. Gleich daneben mehrere Vorratskammern. Die meiste Zeit des Tages verbringt er unter der Erde.
Sehen kann Fred hier unten so gut wie gar nichts. Dazu ist es viel zu dunkel. Außerdem sind seine Augen ziemlich schlecht. „Das macht aber nichts. Dafür kann ich richtig gut hören und schnuppern. Und mit meinem Bart fühle ich sofort, wenn Regenwürmer in der Nähe kriechen oder Käfer und Spinnen herumkrabbeln.“
Fred fühlt sich unter dem Schlossgarten auch deshalb wohl, weil er hier die meiste Zeit über ungestört ist. „Ich habe auch schon in Kleingärten gewohnt.“ Deren Besitzer finden die Haufen aber oft gar nicht schön. „Sie haben Angst, dass ich ihre Pflanzen anknabbere. Dabei schmeckt mir das gar nicht. Manche treten meine Haufen dann platt, glauben, mich so vertreiben zu können. Aber dann grabe ich einfach schwuppdiwupp neue zusammen.“