Guckt mal: Was für ein Theater!

Wisst ihr, wie Schauspieler hokuspokus von der Bühne verschwinden? Oder warum Feuerwehrleute ihre eigenen Stühle haben? Wir haben hinter den Kulissen gestöbert und Spannendes entdeckt.
19.10.2014
Sylvia Kuska

Kuska
So sieht es im Theater von den obersten Sitzplätzen aus. Wenn das Orchester spielt, sitzt es dort, wo jetzt das Klavier steht. Den Boden kann man öffnen. Die Musiker sitzen dann zwischen den Zuschauern und der Bühne im Orchestergraben. Von hier oben könnte man sie sehen. Von den Plätzen ganz unten nicht. 

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„Heißt du vielleicht Rumpelstilzchen?“ Sicherlich kennt ihr die Stelle aus dem Märchen, an dem die Königin den Namen des kleinen Männleins errät und Rumpelstilzchen sich in Luft auflöst. Auf der Bühne gibt es dafür einen Trick. Die Platte auf dem Foto kann wie ein Fahrstuhl nach unten fahren. Ein bisschen Nebel noch, der den Trick verhüllt – und schwupps wäre Rumpelstilzchen weg.

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Manchmal muss während der Vorführung auf der Bühne mehrmals umgebaut werden. Aus einem Wald ein Schloss werden und aus dem Schloss eine alte Hütte. Damit das ganz schnell geht, können die Aufbauten an eine Schiene gehängt und auf Knopfdruck hochgezogen oder heruntergelassen werden. 

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Stefanie Brandt führt uns an ein Pult mit vielen Knöpfen und zwei Bildschirmen. Hier sitzt der Inspizient. So heißt derjenige, der während einer Aufführung alles koordiniert. Er bestimmt, wann sich der Vorhang öffnet, gibt den Schauspielern, Sängern oder Tänzern ein Signal, wann sie auf die Bühne müssen, den Bühnentechnikern, wann es Zeit ist, die Kulisse umzubauen, den Tontechnikern, wann sie Geräusche einspielen sollen. Seine Stimme ist überall zu hören: in der Garderobe, hinter der Bühne, sogar in der Kantine – nur im Zuschauerraum nicht.

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An der Bühne hängen vieeeeele Scheinwerfer. Sie setzen die Schauspieler ins richtige Licht, können die Sonne aufgehen lassen oder gruselige Stimmung erzeugen.

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Vor der Bühne hängt ein Vorhang. Klar. Am Ende der Bühne aber auch. Dieser ist nicht aus Stoff, sondern aus Eisen. Dahinter werden alle Bühnenaufbauten gelagert, die jemals im Theater verwendet wurden. Sollte es in einem Bereich einmal brennen, schützt der eiserne Vorhang den anderen vor den Flammen.

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Diese Stühle stehen während der Aufführung auf der Bühne, ganz an der Seite. So, dass das Publikum sie nicht sehen kann. Sie sind reserviert für die Feuerwehr. Deshalb das F. „Bei jeder Aufführung muss zur Sicherheit ein Feuerwehrmann da sein“, sagt Stefanie Brandt. Ist er nicht da, darf kein Theater gespielt werden.

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Durch diese Tür gehen die Schauspieler auf die Bühne. Die Zettel daran sind Spickzettel. Wenn das Publikum am Ende der Aufführung klatscht, kommen die Schauspieler noch mal zurück auf die Bühne. Manchmal einzeln, manchmal zu zweit, manchmal alle zusammen. Auf den Zetteln steht, wer bei Applaus wann rausgehen muss, damit es kein Durcheinander gibt. Das wird vor der Aufführung sogar geprobt.

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Wir sind viele Treppen gestiegen und stehen jetzt unterm Dach. Mitten auf der Probebühne. Hier üben die Schauspieler ihren Text.

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Zu einem Theaterstück gehören Kostüme. Sie können ganz bunt sein, ausgefallen oder stinknormal, altmodisch oder modern. Wie die Kleidung aussehen soll, denken sich Kostümbildner aus. Sie malen ihre Ideen auf. Anhand der Zeichnungen werden dann die Kostüme geschneidert.

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Dieses Kleid ist eines von 50.000 Kostümen, die das Theater hat. Wusstet ihr, dass Schauspieler nie in ihren eigenen Sachen auf die Bühne gehen? Auch nicht, wenn sie nur proben. „Sie glauben, dass das Unglück bringt“, sagt Stefanie Brandt.

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Wie sieht es denn hier aus? Kunterbunt! In diesem Raum werden die Requisiten gelagert. Also die Gegenstände, die bei Aufführungen auf der Bühne gebraucht werden. Sieht ganz schön chaotisch aus, was? Aber die Leute, die hier arbeiten, wissen ganz genau, wo sich was befindet.

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Mmmmhhh, würdet ihr auch gern zugreifen? Dann würdet ihr euch wundern! Die Süßigkeiten sind gar nicht echt. In dem Glitzerpapier ist nur Watte. Und die "Schokopralinen" sind kleine Näpfe aus Plastik, in denen mal Kaffeesahne war. Wenn ein Darsteller eine Praline naschen soll, wird eine echte auf die unechten gelegt, erzählt Stefanie Brandt.

Kuska
Habt ihr schon einmal gesehen, wie sich Schauspieler eine Flasche auf den Kopf hauen? Wäre sie auch richtigem Glas, würde das ganz schön weh tun. Deshalb ist sie aus Zucker. Sieht aber täuschend echt aus, oder?