
Warum heißt der Marstall Marstall?
Der Begriff leitet sich vom althochdeutschen Wort „marahstal“ ab. Althochdeutsch ist eine frühe Form unserer Sprache. „Marah“ bedeutete dort „Pferd“.
Von oben sieht der Marstall aus wie ein rechteckiger Bilderrahmen, bei dem an einer der langen Seiten ein Stück herausgefallen ist. Wenn ihr an der Außenfassade entlang einmal um ihn herum flitzen würdet, hättet ihr ungefähr einen Kilometer zurückgelegt.
Ausgedacht hat sich das Gebäude Georg Adolph Demmler. Der Architekt hat viele Gebäude in Schwerin entworfen. Die Fassade vom Rathaus, das Arsenal am Pfaffenteich und die Staatskanzlei, zum Beispiel. Auch im Schloss stecken viele Ideen von ihm.
Aber zurück zum Marstall. Nachdem Großherzog Paul Friedrich 1837 von Ludwigslust ins Schloss nach Schwerin gezogen war, brauchte er ein Gebäude, das groß genug für all seine Pferde und Kutschen war. Und eine Reithalle. Die Bauarbeiten begannen 1838 und dauerten vier Jahre.
Um seine vielen Pferde und Kutschen kümmerte sich Paul Friedrich natürlich nicht selbst. Dafür hatte er Personal. Pferdeburschen, Stallmeister, Wagenmeister. Auch sie wohnten im Marstall. Kein Wunder also, dass das Gebäude so groß geworden ist.
Großherzöge regieren in Schwerin seit 1918 nicht mehr. Das herrschaftliche Gebäude in der Werderstraße ist jedoch erhalten geblieben. Heute befinden sich darin das Sozial- und das Bildungsministerium.