Rennautos waren früher lahme Enten

  • dieschweriner
Wenn Sebastian Vettel in seinem Rennauto losdüst, ist er ganz schnell auf und davon. Wäre er schon vor 120 Jahren Rennfahrer gewesen, wäre er mit seinem Auto eher wie eine Schnecke über die Fahrbahn gekrochen.
07.04.2014
Sylvia Kuska

Gäbe es eine Rennstrecke von Schwerin nach Leipzig, würde Sebastian Vettel für den Weg nur etwas mehr als eine Stunde brauchen. Denn in dieser Zeit kann sein Formel-1-Auto mehr als 300 Kilometer weit fahren. Früher wäre er in dieser Zeit nicht viel weiter als bis nach Crivitz gekommen. Denn vor 120 Jahren, als die ersten Autorennen aufkamen, waren die Fahrzeuge nach ganz schön lahme Enten. In einer Stunde schafften sie nicht mal 30 Kilometer. Sie sahen auch noch gar nicht aus wie Rennautos. Eher wie Kutschen mit vier riesengroßen Rädern.

Mit Autos kann man heutzutage problemlos weite Strecken fahren. Früher blieben sie dagegen immer wieder stehen. 1894 rief eine Zeitschrift in Frankreich zu einem Wettbewerb auf. 126 Kilometer sollten die Autos fahren, ohne kaputt zu gehen. Die ersten Autos kamen nach ungefähr sieben Stunden ins Ziel. Von da an fuhren Autos immer wieder um die Wette. Anders als Sebastian Vettel heute drehten die Fahrer dabei keine Runden auf Rennstrecken. Sie fuhren von Stadt zu Stadt.

Im Laufe der Zeit wurden die Autos immer schneller. Das machte sie auch gefährlicher. Deshalb wurden die Rennen ab 1904 auf abgesperrte Rundkurse verlegt. Zuerst bestanden diese Kurse aus normalen Landstraßen. Nach und nach wurden richtige Rennstrecken, so wie man sie heute kennt, gebaut.