Warum feiern wir Ostern?

Am Freitag haben wir euch erzählt, was es mit dem Karfreitag als Feiertag auf sich hat. An diesem Tag ist Jesus Christus gestorben, sagen Christen. Damit ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende. Denn zwei Tage später, am Sonntag, erlebten die Menschen eine Überraschung.
20.04.2014
Sylvia Kuska

Nachdem Jesus Christus am Kreuz gestorben war, ließen seine Mutter und Freunde ihn nicht dort hängen. Sie holten ihn herunter, wickelten ihn in Tücher und brachten ihn in eine Höhle. Dann rollten sie einen großen Fels vor den Eingang.

Als sie später wieder zurückkamen, staunten sie sehr. Denn der schwere Stein war weggerollt, die Grabstätte leer. Da erschien ihnen ein Engel. Er sagte, Jesus sei auferstanden – also gar nicht mehr tot. Und tatsächlich haben viele seiner Freunde ihn dann noch 40 Tage lang gesehen. Erst dann, so heißt es in der Bibel, ist er endgültig in den Himmel – und damit zu seinem Vater - gekommen. Christen sagen, von dort aus begleitet er alle, die an ihn glauben.

Ganz egal, ob man an diese Geschichte glaubt oder nicht: Kinder verbinden mit Ostern noch zwei andere Dinge: Eier und Hasen. Doch kommt der Brauch, Eier zu suchen? Und warum bringt der Osterhase sie? 

Darauf gibt es keine eindeutigen Antworten.

Eine Erklärung geht so: Früher haben die Menschen vor Ostern 40 Tage lang gefastet und in dieser Zeit auch keine Eier gegessen. Die Hühner legten aber trotzdem welche. Um die Eier haltbar zu machen, wurden sie gekocht. Damit man sie von den rohen unterscheiden konnte, wurden sie gefärbt.

Eine andere besagt: Im Mittelalter konnten Bauern ihre Steuern auch mit Naturalien bezahlen. Zahltag war vor Ostern. Weil durch das Fasten viele Eier übrig blieben, bezahlten die Menschen eben damit.

Und auch das wird gesagt: Von außen sieht ein Ei leblos aus. Doch wenn ein Küken schlüpft, ist ein neues Leben daraus entstanden. Christen sagen, das ist so ähnlich wie bei Jesus, als er die Höhle verlassen hat und auferstanden ist, also neues Leben gefunden hat.

Und der Osterhase? Den gibt es seit ungefähr 400 Jahren. Da wird er zumindest erstmals in Büchern erwähnt. Wer ihn sich ausgedacht hat, weiß man nicht. Es wird erzählt, dass er nach dem Winter auf der Suche nach Futter auch in Gärten hoppelt – und dann ganz schnell wieder weg ist. So, als hätte er etwas zu verbergen. Natürlich legt er die Eier nicht selbst. Er hilft nur beim Verteilen, weil er viel schneller flitzen kann als ein Huhn.