Erstmals öffentlich ins Spiel gebracht hatte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow die Idee vor gut zwei Wochen beim Richtfest. Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die Bauarbeiten befänden sich an dem Punkt „jetzt oder nie“.

Die Stadt soll zweistellige Millionenbeträge sparen und denkt über eine Sauna nach - wie passt das zusammen? Mit den Prognosen zu den Bau- und Betriebskosten. Diese seien gesunken, so Angelika Gramkow. Und wo soll der Platz dafür herkommen? Dem Vernehmen nach sei der Raum dafür schon jetzt hinter den künftigen Umkleidekabinen vorhanden.

In den Fraktionen Die Linke, CDU und SPD-Bündnis 90/Die Grünen stößt die Sauna-Idee auf offene Ohren. Damit bliebe der Status quo erhalten, sagt CDU-Fraktionschef Sebastian Ehlers mit Blick auf die bald schließende Schwimmhalle mit Sauna in Lankow. Einen Blankoscheck wollten sie der Verwaltungschefin aber nicht ausstellen. Gemeinsam forderten sie die Oberbürgermeisterin auf, weitere Fakten vorzulegen. Eine aktuelle Kostenprognose für den Schwimmhallenbau, zum Beispiel. Nutzerzahlen und Einnahmen der Sauna in der Lankower Schwimmhalle. Oder zu erwartende Betriebskosten auf den Dreesch.

Sollte sich daraus ergeben, dass sich die Investitionskosten dadurch nicht wesentlich erhöhen, keine Fördermittel verloren gehen und die zu erwartenden Betriebskosten von jährlich 600.000 Euro nicht überschritten werden, entscheidet der Hauptausschuss am 20. Mai über die Integration der Sauna, beschlossen die Stadtvertreter. Dann wäre der Weg offen, einst gefasste Beschlüsse zu revidieren.

Die FDP hat dafür kein Verständnis. „Alles Wahlkampf mit Geschenken, die nicht einzuhalten sind“, sagt Michael Schmitz. Stev Ötinger schlägt vor, die gesparten Kosten lieber für die Tilgung von Schulden einzusetzen.

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