Es gibt neue Horträume. Aber wann?

  • Sylvia Kuska
    Das Gebäude wurde 1870 als Kaserne gebaut, bis 2005 als Berufsschule genutzt. Seit dem steht es leer.
Aus der früheren Kaserne in der Friedensstraße soll ein Hortgebäude werden. Das ist jetzt beschlossene Sache. Für die Kita gGmbH drängt die Zeit. 2016 kommt ein besonders geburtenstarker Jahrgang zur Schule. Ob das Gebäude bis dahin fertig ist? Das ist unklar.
29.04.2014
Sylvia Kuska

Eignet sich das Gebäude in der Friedensstraße 4 für einen Hort? Darüber wurde in den vergangenen Monaten heftig diskutiert. Unter Eltern. Im Elternrat. In Ausschüssen. Eine Machbarkeitsstudie wurde erstellt. Sie sagt: Das ist machbar. Wieder wurde diskutiert. In der letzten politischen Abstimmung ging es dann dafür umso schneller. Die Stadtvertreter winkten den Antrag ohne erneute Wortmeldung durch.

Nach dem Umbau sollen mehr als 300 Hortkinder aus der Friedens- und der Fritz-Reuter-Schule in dem denkmalgeschützten Haus Platz haben. Zusätzlich bleiben etwa 110 Plätze im City Hort bestehen und rund 100 in der Reuterschule.

Anke Preuß, kaufmännische Geschäftsführerin der Kita gGmbh, freut sich über den Beschluss. „Das ist der erste Schritt." Sie hofft, dass er jetzt nicht nur auf dem Papier stehen bleibt. Einen Zeitplan sieht der Beschluss der Stadtvertreter nämlich nicht vor.

Doch die Zeit drängt. Die Kapazitäten an den beiden, bei vielen Eltern beliebten Innenstadtschulen sind schon jetzt ausgeschöpft. Räume müssen doppelt belegt werden – für Unterricht und Hort.  Und reichen aufgrund steigender Anmeldungen trotzdem nicht. Ein weiterer Ausbau der Hortbetreuung ist nicht möglich. Doppelbelegung ein Widerspruch zum Betreuungskonzept der Kita gGmbH als Hortanbieter.

Zwei Jahre könne man vielleicht noch irgendwie überbrücken. „Spätestens zum Schuljahr 2016/2017 brauchen wir aber das neue Gebäude“, sagt Anke Preuß. Dann werde ein besonders geburtenstarker Jahrgang eingeschult.

Bis dahin muss das Gebäude noch saniert werden. Es braucht neue Fenster, Böden und Installationen, neuen Schutz vor Feuchtigkeit und Wärme. Auch Schall- und Brandschutz reichen nicht aus. Der Keller ist zu niedrig, sein Boden muss tiefer gelegt werden. Vielleicht müssen die Handwerker auch noch ans Tragwerk vom Dach ran.

Wie das Vorhaben finanziert werden soll? Das ist noch offen. Und der casus knacksus. So lange das nicht geklärt ist, können Handwerker nicht loslegen. Bleibt alles so angespannt, wie es ist. Mindestens.

Der neue Hort werde zu einer Entlastung führen. Dessen ist sich auch der Stadtelternrat sicher. Weniger begrüßenswert sei jedoch, dass die Kinder nach dem Unterricht in ein anderes Gebäude gehen müssen. „Diese Variante war durch die Eltern nicht favorisiert worden“, sagt Vorsitzende Antje Weber. „Gewünscht hätten wir uns außerdem, dass die ebenfalls bestehende Option einer Schul- und Hortnutzung – zum Beispiel für die 4. Klassen der Friedensschule – nicht gänzlich unter den Tisch fällt.“

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