
Unser Test: Online-Termine im Stadthaus
Ach herrje, ist das voll. Die Frau vor mir zögert kurz, zieht sich dann im Wartebereich des Stadthauses aber doch eine Nummer. Es ist Montagvormittag, die Wartezone gut gefüllt. Ich lasse den grauen Nummernapparat links liegen, setze mich gleich auf einen der wenigen freien Plätze. Meine Nummer habe ich per E-Mail erhalten, als ich den Termin zwei Tage vorher im Internet gebucht habe. Mein Anliegen: Der Bewohnerparkausweis muss auf ein anderes Kennzeichen umgeschrieben werden.
2074 Platz 3, 2075 Platz 4, 2076 Platz 6 – die Anzeigetafel arbeitet Nummer für Nummer ab. Manch einer der Wartenden schaut genervt erst auf die Anzeigentafel, dann auf seinen Nummernzettel. Bei ihnen dauert es wohl noch ein bisschen. Ich bin Nummer 1003 und skeptisch, ob sie in das Zahlenschema passt.
Ich krame in meiner Tasche, sortiere die Unterlagen zurecht, die ich gleich benötigen werde. Personalausweis, Fahrzeugschein. Und, weil das Auto nicht auf mich zugelassen ist, noch meinen Führerschein und ein Schreiben, in dem mir der Halter bestätigt, dass er mir das Fahrzeug zur alleinigen Nutzung überlässt. All diese Infos wurden mir praktischerweise in der Mail mit der Terminbestätigung mitgeteilt. Alles parat. Von mir aus kann es losgehen.
Ein Blick auf die Uhr. 11.04 Uhr. Seit vier Minuten sollte ein Platz bei einem der Sachbearbeiter für mich frei sein. Doch die Stühle sind alle besetzt. Als einer von ihnen frei wird, ploppt meine Nummer auf.
Ich packe meine Unterlagen auf den Tisch. „Und die Personalausweiskopie vom Halter?“, fragt mich die Sachbearbeiterin freundlich. Die fehlt natürlich – ebenso wie ein konkreter Hinweis darauf in der Rubrik „benötigte Unterlagen“ in der E-Mail. Dank moderner Technik und einer freundlichen Sachbearbeiterin kann ich das Problem auf kurzem Wege lösen.
Nach insgesamt rund 15 Minuten verlasse ich zufrieden das Stadthaus. Die Frau vom Eingang wartet noch immer.
Service
So lässt sich unter www.schwerin.de online ein Termin buchen:
Im ersten Schritt wählt man die gewünschte Dienstleistung aus, danach einen Tag und eine der vorgeschlagenen Uhrzeiten. Während sich die Termine im Bürgerbüro zumeist auch kurzfristig buchen lassen, beträgt der Vorlauf im Dokumentenservice ungefähr eine Woche.
Damit der Termin gebucht werden kann, fragt das System persönliche Daten ab. Dazu zählen Name, E-Mailadresse, Telefonnummer und Geburtsdatum. Sobald die Datenschutzbestimmungen akzeptiert sind, lässt sich die Reservierung abschließen. Nun ist der Termin reserviert, aber noch nicht gebucht.
Wenige Augenblicke später erhält man eine E-Mail. Darin sind zwei Links angegeben. Über den einen kann man den Termin verbindlich buchen. Dafür hat man 12 Stunden Zeit. Über den anderen Link lässt sich die Reservierung wieder löschen.
Zum Schluss verschickt das System eine Bestätigungsmail mit der Wartenummer und Hinweisen zu den Kosten und Unterlagen, die für das jeweilige Anliegen benötigt werden.
Kurz vor dem Termin setzt man sich einfach in den Wartebereich. Die Nummer wird automatisch aufgerufen.