
15 Schulplätze mehr - 15 Probleme weniger
Mit einer Lösung, die sie vor zwei Wochen noch ausgeschlossen hatte. Die Klassen in der Fritz-Reuter- und der Friedensschule werden vergrößert, bestätigte die Verwaltung am Mittwoch. 15 zusätzliche Plätze kommen so zusammen. Das sind 15 Probleme weniger. Von Platzmangel ist deshalb keine Rede mehr.
Die Rechnung geht jetzt so: 32 betroffene Eltern hatten bis spätestens 3. Juli Einspruch dagegen erhoben, dass ihre Kinder ersatzweise in der Astrid-Lindgren-Schule oder in der Grundschule Lankow eingeschult werden. Von diesen 32 sind 19 übrig geblieben. Der Rest hat sich anderweitig umgesehen, vor allem an den Privatschulen.* Aussitzen war also ein wirksames Mittel für die Stadt. Das heißt jedenfalls: Nur noch 4 Fälle sind ungeklärt.
Nur noch 4. Schuldezernent Dieter Niesen dürfte aufgeatmet haben. Erst Anfang Juni waren für 43 der 173 angemeldeten Kinder die Ablehnungsbescheide verschickt worden. Warum so spät? Wie viele Erstklässler für die städtischen Schulen angemeldet werden, stehe erst Ende April fest, sagte Niesen vor zwei Wochen im Gespräch mit unserer Redaktion. Dann, wenn klar sei, wie viele Kinder an eine private Schule gehen und die Ergebnisse der Schultests da seien.
Das Problem ist: Die beiden innerstädtischen Schulen sind bei Eltern äußerst beliebt. Die Anmeldungen steigen von Jahr zu Jahr. Die Plätze reichen längst nicht mehr aus. Folge: Immer mehr Kinder müssen abgelehnt werden.
Mal sehen, wie die Stadt das Problem im nächsten Jahr lösen will.
* Katharina F. und ihr Mann hatten sich im Juni bei unserem Magazin gemeldet. Sie haben sich inzwischen entschieden, ihre Tochter an einer Privatschule anzumelden. „Auch wenn es dann finanziell eng wird.“ Die Zusage hat sie bereits, auch für den Hortplatz. Für Marie K, die ebenfalls von uns befragt wurde, ist das keine Option. „Das können wir uns gar nicht leisten.“